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Unbekannte / nicht identifizierte Kotten und Mühlen

Im Verzichtbuch der Kirchspiele Hilden und Haan (1562-1623) werden zwei weitere Schleifkotten erwähnt. Handelt es sich um Vorgänger der heute noch bekannten Kotten? Und wohin gehört der namenlose Itter-Kotten, den Hans Grah in den Obligations-Protokollen des Jahres 1755 gefunden hat?




"1581 Juni 5

"Frans ufm Knedtiser und Elßgen ehleudt haben verkouft einen schleipkotten, wie auch ingelichem Theis ufm Knedtiser und Bela ehleudt iren anteil an demselbigen kotten im Knedtiser banden, laut zweiher außgeschneden zetell, dem erbarn Thewus uf der Strassen zo Hann und Mergen ehleuten [und] iren erben, sich gueder bezalong bedankt und dem gelder davon werschaft zo tuen verheischen. [S. 91]"

[Strangmeier, Verzichtbuch Teil I, S. 85 Nr. 128]


Der Hof Kneteisen liegt in Haan zwischen Bellekuhl und Sonnenschein, nördlich von Mittelitter. Wenn dieser Kotten, wie anzunehmen ist, an der Itter gelegen hat, käme evtl. der Standort des Trinnskottens oder des Kirschbaumskottens in Betracht.




"1592 Juni 1

Die Scheffen Theiß Hinumb und Wilhelm ahm Valder bezeugen, daß die Eheleute Jannes und Elsgen auf der Horst Verzicht geleistet haben zugunsten
[1] der Eheleute Clemens und Alken ufm Rolantsbergh und
[2] Hinrichs, eines Bruders des unter [1] genannten Clemens
»uf den schleipkotten, kottenstat und wasserfluß uf den kotten, so in verkeufers banden bey Schricks und Lutgen Teenhauß banden gelegen«. Die Verzichtenden haben sich guter Bezahlung bedankt und das Gericht gebeten, den Erwerbern Brief und Siegel zu erteilen. [S. 146]"

[Strangmeier, Verzichtbuch Teil I, S. 144 f Nr. 238]


Strangmeier ordnet diesen Kotten in seinem Verzeichnis den "Horster Banden" zu. Wo lagen die? Ist der Rolantsberg in diesem Eintrag der Rolsberg in Wald? Die Ortsbeschreibung "in verkeufers banden bei Schricks und Lutgen Teenhauß banden gelegen" erinnert an Thienhaus. Thienhausen erinnert an die Brucher Mühle...




1755, 31.5. Obl. Prot. No. 64

Christian Linder, Junggeselle am Kotten
1/4 Antheil Schleifkotten auf der Itterbach am Kotten gelegen
nebst der Wittib Peter Linder, Mettel Bauß
zu erwarten habenden Anteil Kotten
teils in Gräfrath, teils Ksp. Wald gelegenes Erbgut


Wenn es sich bei diesem Angaben aus einem Obligations-Protokoll, die Hans Grah gefunden hat, um einen der später noch bekannten Kotten handelt, so könnte es aufgrund der Lage m. E. am ehesten der Zieleskotten oder den Bauskotten (Vorgänger der Bausmühle) gewesen sein.





 
"Wupperschleifkotten",
vermutlich Holzschnitt, Abb. in der Zeitschrift "Bergische Heimat" 11/1929


  Falls es sich um die Abbildung eines realen Solinger Schleifkottens an der Wupper handelt, käme - da kein Doppelkotten dargestellt ist - am ehesten der Königskotten infrage.

Der Königskotten stand vermutlich oberhalb der Einmündung des Halfeshofer Bachs in die Wupper.



 

 
"Brosskotten",
Gemälde von Röder,
Titelbild der Zeitschrift "Bergische-Heimat" 9/1929


  Allem Anschein nach stellt das Bild einen Wupperkotten dar.

Übersetzt man Brosskotten mit Brochskotten, so käme der Untenfriedrichstaler Kotten in Betracht.

Ähnlichkeiten weist das Bild aber eher mit dem Hohlenpuhler oder ggf. dem Obenfriedrichstaler Kotten auf.


Quellen:
  • Grah, Hans (1990), StA Solingen
  • Strangmeier (1970)

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