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Die Solinger Schwertschmiede-Familie Broch

Die Solinger Schwertschmiede der Familie Broch zählten lange Zeit zu den bekanntesten ihrer Zunft. So erscheint auch ihr Name im 17. Jh. unter den in den Bruderschaften vertretenen Solinger Handwerkern. Außerdem waren die Brochs Ratsmänner, Vögte und Bürgermeister. - Einige interessante Daten aus seiner Familiengeschichte, die zugleich auch ein Stück Solinger Industriegeschichte ist, hat Artur-Ernst Broch zur Veröffentlichung auf dieser Webseite zur Verfügung gestellt.


Familiengeschichte Broch

Artur-Ernst D. Broch, Köln 07.12.2005

Name und Herkunft

Der Familienname Broch ist seit dem ausgehenden Mittelalter in Deutschland, Österreich, später auch in Dänemark, Norwegen, Polen, Böhmen und England belegt. In Großbritannien kommt die Bezeichnung "Broch" als Wehrturm und Fluchtburg der römisch-frühgeschichtlichen Zeit in Nordschottland und auf den nordbritischen Inselgruppen vor. Diese Türme bestanden aus horizontal geschichteten Steinen, Höhe etwa 15 m, Mauerdicke 3-4,5 m.

Broch

Neben den uns hier näher interessierenden Brochs im Rheinland existiert eine mährisch-jüdische Familie gleichen Namens, die Ende des 18. Jh. aus der Ukraine nach Böhmen eingewandert war und deren Mitglieder sich dann in Wien als Textilindustrielle niederließen. Abkömmling dieser Familie ist der Schriftsteller und Romancier Hermann Broch (1886-1951).

Diese Brochs leiten sich namentlich vom hebräischen "broche" = Segen ab und sprechen ihren Familiennamen kurz aus, während Broch-Familien in England, Norwegen und im rheinisch-bergischen Raum ihr "Broch" lang aussprechen (Brooch). Bei vielen Solinger Brochs wird der Familienname inzwischen ebenfalls kurz ausgesprochen, wohl aus praktischen Gründen. Am Niederrhein und in Köln sind viele Familien jedoch bei der langen Aussprache geblieben. [Durzak 1966; Lützeler 1985]

Die Ortsbezeichnungen "bruch, broich, brok", nach Leithäuser fränkisch-sächsischen Ursprungs, und das mittelhochdeutsche "bruoch" haben dieselbe vielseitige Bedeutung: Sumpf, Moorland, Sumpfstelle in einer Wiese, Strauchdickicht am Wasser, sumpfige Buschparzelle, wässeriges Land, Insel, sumpfige Niederung. [Leithäuser] Bei Ableitung von brechen bedeutet das alt-hochdeutsche "bruoh" soviel wie "Stelle mit hervorbrechendem Wasser". Die gleiche Bedeutung haben das niederdeutsche Brook sowie das englische brook.

  Zur Bedeutung alter Orts- und Flurnamen

Unzählige Flur- und Ortsnamen im rheinisch-bergischen Raum belegen den Familiennamen Broch, z.B. Broch bei Olpe, Broich bei Mülheim a.d. Ruhr, Broch bei Kürten, Broich bei Engelskirchen, Overath, Much, Spich, Hilden, Remscheid, Burscheid, Bärbroich bei Bensberg, Diepenbroich bei Leichlingen, Eulenbroich bei Rösrath, Schwarzenbroich bei Düren, Wolfsbroich und Schirpenbroich bei Solingen, Lacher Broch in Köln-Holweide. [Dittmaier 1958 und 1963 S. 42] Einige dieser Orte waren zugleich Stammsitze und Burgen adeliger Geschlechter von Broich und von Broch. Die genealogische Sammlung Ernst v. Oidtman verzeichnet mehrere dieser Familien mit ihren Wappen und Stammfolgen. [Oidtman Bd. 3 S. 15 ff]

Eine auf das Solinger Klingenhandwerk bezogene Deutung des Familiennamens Broch gibt Heinrich Kelleter: "Das Vorkommen der Sumpf- und Bruch- (Brock-)schmiede findet sich östlich von Solingen noch für die Gegend von Versmold, Amt Ravensberg, zum Jahre 1277 in einer Urkunde bezeugt, die ausdrücklich von fabris palustribus spricht, qui brocsmithe vocantur [Westf. Urkundenbuch VI., 1094], von Sumpfschmieden, die Brockschmiede heißen.

Noch im späten Mittelalter kommen in Solingen die Schmiedefamilien Brach, Broch und Brock vor. Damit ist bei Versmold und Solingen eine technische Urtradition durch die Brockschmiedereien belegt. Zahlreiche Ortsnamen der Ratinger und Solinger Gegend über Dortmund hinaus bis zum stahlberühmten Brochtevelde (älterer), Breckerfeld (neuerer Schreibweise), bezeichnen jene Orte, wo, wie der heutige Bergmann noch sagt, das Eisen "brach".

Bracht bei Ratingen, Brechen bei Solingen und beim Wulferichskamp, Brechtenvelde sind ehemalige Steingruben, d.h. Eisensteingruben gewesen. Der Ausdruck Kollenbreche für Kohlengrube kommt noch 1319 vor... Setzt man die Silbe "bracht" oder "broch" gleichbedeutend mit einem schon in der Karolingerzeit mehrfach bezeugten mittellateinischen bracus (Tal), so kommt für die Solinger Gegend auch noch der Name Wolfstal, südlich von Solingen an der Wupper ... hinzu. [Kelleter S. 8 u. 26]

Der Familienname Broch kommt in Köln bereits im ausgehenden 14. Jh. vor:

1375 erwirbt Christian "wilne Sander Brochs sone" das Haus "zer Nasen und gaen S. Cecilien Wyngarde gelegen" [Stein II S. 32] und kaufte sich am 20.03.1392 von der Verpflichtung zum Wachdienst auf den Stadtmauern los. [Knipping]

1395 wird sein Bruder Peter Broch als Sohn des Sander zünftig als Goldschmied eingeschrieben,
auch Hermann Broch, Bruder des Sander, als Goldschmiedemeister erwähnt,
ebenfalls 1448 Joeris Broch als Ratsherr.

Am 05.03.1421 erwarben Gerhard Broch und seine Ehefrau Catharina Hecken das Kölner Bürgerrecht. Ihr Testament datiert vom 27.02.1448 [Scheffler]

1430 zahlt ein Johann Broch von Andernach 12 Rhein. Gulden an die Rentkammer Köln.

Im 16. Jh. nennen die städtischen Akten (die Schreibweise wechselt häufig zwischen Broch und Broich):

1542/49 ist Hinrich von Broich Ratsherr zu Köln, 1553 Rentmeister, 1576 Bürgermeister; gestorben an Pestilenz;
Johann von Broch, Weinkaufmann und Ratsherr;
1578 Johann Broich, Dr. jur., 1578 kurkölnischer Rath, Vormund von Adolf und Catharina Broich, gestorben 1583 zu Neuss;
1581 wird sein Sohn Peter Broch, lic. jur., als Assessor zu Speyer erwähnt;
1557 wurde Dreis von Broich, ein Ruderknecht, zu Köln ermordet;
im gleichen Jahre starb Friedrich Broich, Dr. med., Professor und Dekan der Universität Köln.
[Höhlbaum/Keussen]

Im Solinger Gebiet genügte ein Personenname mit dem Wohnort als Zusatz. Diese Hof- und Flurnamen waren lange Zeit nur lose Anhängsel, die sich mit jedem Wohnsitzwechsel änderten. Erst um 1600 wurden feste Familiennamen angenommen.

1573 besaß Arnold im Broick "beniden dem Wopperhofe" einen Schleifkotten. Im Jahre 1605 war Jan Arndts im Broch Eigentümer dieses Kottens.

  Nesselrather Heberegister 1605

Neben dieser Form treten jedoch in Solingen schon im 15. und 16. Jahrhundert Personen auf, die weit vor der eigentlichen Namensbildung im Solinger Gebiet einen festen Familiennamen aufweisen, und zwar sind sie vornehmlich aus Köln zugewandert [Anker und Schwert S. 115], denn diese Namen treten dort schon wesentlich früher auf als in Solingen. Den größten Kölner Anteil fester Familiennamen vor 1600 weisen die Schwertschmiede auf. Von den zu diesem Handwerk gehörenden 58 Familien sind 37 anzuführen, die schon weit früher in Köln ansässig waren und hier bereits einen festen Familiennamen führten. [Anker und Schwert S. 120] Hierzu zählt mit großer Sicherheit auch die Familie Broch.

  Die Solinger Familiennamen bei den einzelnen Handwerken
    und das frühe Vorkommen dieser Namen in Köln


Die Brochs als Solinger Schwertschmiede,
ihre Klingen und Zeichen

"Solingen war gegen Ende des 16. Jahrhunderts und durch das 17. Jahrhundert hindurch der Sitz mehrerer berühmter Waffenschmiede; als der früheste ist Johannes Wundes (1560-1610), dann die Familie Broch zu nennen. Generation auf Generation vererbten sich die aus jener Zeit stammenden Solinger Klingen, die dann oft je nach der Mode mit neuen Griffen versehen wurden. Broch-Schwerter sind noch seltener als die alten Ferara-Schwerter... danach müssen fünf Mitglieder der Familie Broch oder Brach, Adolf, Clemens, Jacob, Johann und Peter, hervorragende Schwertschmiede in Solingen gewesen sein." [Faßbender S. 99]

Lange Zeit sind Solinger Klingen von Kölner Fernhandelskaufleuten in den Handel gebracht worden, bis die Einführung stehender Heere die Waffenausfuhr gewaltig steigerte und die Handwerksmeister selbst als Klingenkaufleute in die weite Welt zogen, so ein Johannes Broch, welcher ... "nach Ostindien verreyset" war.

 

 
1645
Bruderschaftssiegel
der Schwertschmiede
 

Der Herstellungsprozeß der Schwerter und Messer lag zunächst in einer Hand, gliederte sich im Laufe der Zeit aber in arbeitsteilige Produktionsabschnitte. Es wurden Schwertschmiede, Härter, Schleifer, Schwertfeger u.a. unterschieden, die in Handwerksbruderschaften, auch Ambachten genannt, zusammengeschlossen waren. Der Schmied formte das Roheisen, der Härter härtete den Stahl, der Schleifer schärfte und polierte die Klinge, und schließlich wurde vom Reider oder Schwertfeger das Endprodukt, das Schwert, zusammengesetzt.

Auch die Ausübung der einzelnen Handwerke lief räumlich getrennt voneinander ab. Die Klingenhandwerker waren meist selbstständige Meister mit eigenem Kotten bzw. eigener Werkstatt. Die Schleifer bildeten häufig mit anderen eine Pachtgemeinschaft, in der sie in einem angemieteten Kotten mit eigenem Schleifstein arbeiteten.

1401 erhielten die Schleifer und Härter ein Privileg mit einer zunftmäßigen Verfassung, 1472 die Schwertschmiede und 1487 die Kreuz- und Knopfschmiede. Über 100 Jahre später bekamen die Messermacher ein ähnliches Privileg.

An der Spitze dieser Bruderschaften standen vier jährlich neu zu wählende Ratleute und ein Vogt. Die "Sechsmänner", zwei aus jeder Bruderschaft, verwalteten die allgemeinen Angelegenheiten. Gegen ihren Spruch war die Berufung an den herzoglichen Obervogt zulässig, der gewöhnlich auch Amtmann von Solingen war. Viele Schwertschmiede Broch haben als Ratsmänner und Vögte ihrer Bruderschaft Dienst getan, so Jan Broch vom Mangenberg und Gottfried Broch, Sohn von Johann Peter Broch und Anna Clara Elisabeth von Driesch.

Jede der drei Bruderschaften war gegen die andere streng abgeschlossen; ein Mitglied der einen Bruderschaft konnte nicht Mitglied der anderen sein und werden. Nur eheliche Söhne von Angehörigen der Zunft fanden Aufnahme; man mußte in der Bruderschaft geboren sein. In den Satzungen war auch die Höchstzahl der täglich oder wöchentlichen Schwerter festgesetzt, um eine gewisse Gleichmäßigkeit im Einkommen zu erzielen.

 


Peter Broch, um 1600
Abb. bei Hendrichs 1933 S. 47
 

Auch der Vertrieb der Blankwaffen, die Klingenzeichen wurden eingehend geregelt. Um zu verhindern, daß das Handwerk nach anderen Gebieten verschleppt wurde, mußten die Mitglieder der Bruderschaften den "Verbleibungseid" leisten. Das verhinderte natürlich nicht, daß einige Klingenhandwerker auswanderten, z.B. nach Shotley Bridge und Klingenthal im Elsaß, besonders bei Produktionstiefständen.

  Über die Handwerker-Bruderschaften im 15.-18. Jh.
  Zur Auswanderung Solinger Klingenhandwerker

Zu den Bruderschaften der privilegierten Schwerthandwerker gezählt zu werden, galt als ein besonderer Vorzug. Im Volksmund galten die Schmiede, die kostbare Klingen schmiedeten, lange als durch Zauberkraft befähigte Männer, deren geheimnisumwitterte Schmiedearbeit sich auch in vielen Sagen niederschlug, wie "Wieland, der Schmied".

 

In Solingen werden folgende Schwertschmiede mit ihren Klingen und Zeichen erwähnt:

Um 1600 ist Jacob Brach erwähnt mit zwei Degen. Zeichen: Sitzender König mit Szepter und Reichsapfel, einer mit Inschrift JACOP BRACH in der Real Armeria Madrid und einer Inschrift JACOP BRACH - ME FECIT SOLINGEN. [Weyersberg]

1600 Peter Broch, Rapier ohne Marke im Historischen Museum Dresden [Cronau S. 44]

1612 Adolf Broch, Klinge in Somerset

1617 Ceiles Broch, Degen, der bei der Krönung des Königs Gustav Adolf II. im Jahre 1617 von einem Pagen getragen wurde. Inschrift CEILES BROCH; Zeichen A B nebst einem Kreuze darüber und zwei Kreuzen darunter zu 3/4 inmitten eines Kranzes; Königliche Leibrüstkammer zu Stockholm, Nr. 586, Fig. 272. [Weyersberg]

1617 Celes Brach, Degen, der ebenfalls 1617 von einem Pagen getragen wurde. Inschrift CELES BRACH; Zeichen Schwein, wie bei Arnold Brach; Königliche Leibrüstkammer Stockholm [Weyersberg]

1617 Jacob Brach. Degen, den ebenfalls 1617 ein Page trug. Inschrift IACOP BRACH, Zeichen T mit darüber stehenden kleinen o und einer Krone. Von ihm stammt auch ein Rapier, angeblich aus dem Ende des 17. Jhs. mit der Inschrift "Jacob Brach, non irascimini et nolite pecare", Museum de la Porte de Hal, Brüssel, sowie ein Degen 93 cm lang, 1,8 cm breit, Real Armeria Madrid.

1617 Arnold Brach, Degen mit der Inschrift ARNOLDT BRACH und dem Zeichen "Schwein"; Königliche Leibrüstkammer Stockholm. [Weyersberg]



Um 1620 Johannis Broch. Degen 79 cm lang, schöne Arbeit aus dem Anfang des 17. Jh., Stoßklinge 67,5 cm lang und oben 7 cm breit, sie scheint verkürzt worden sein. In den Blutrinnen auf beiden Seiten die Inschrift IOHANNIS BRACH, Fürstl. Zeughaus Schwarzburg.

1640 wird ein Schwertschmied Jacob Broch zu Bavert vereidet. [Weyersberg]

1645 leisten Johan Broch zu Fürck und Jan Broch der Jonger den Schwertschmiedeeid; handschriftlicher Vermerk: Johann Broch mit der Marke PAM. [Weyersberg]

1645 wird Conrad Broch als Schwertschmied zu Solingen erwähnt. [Demnin]

1648 wird Paul Brach als Schwertschmied zu Solingen erwähnt. [Demnin]

1650 Deutscher Degen, 95 cm lang, gezeichnet CLEMENS BRACH; Mitte des 17. Jh.; Armeria de Madrid; [Weyersberg]

1651 Clemens Broch, Jacobs Sohn, besitzt 1651 ein Haus in der Linckgaßen neben Friedrich Henckels Haus. [Kelleter, 97; Lagerbuch Sol., StA] Im gleichen Jahre werden als Schwertschmiede Peter und Heinrich Broch erwähnt.

1659 wird ein Jacob Broch als Bürge genannt.

1660 Lt. Boeheim befand sich ein Rapier dieses Meisters in der Zschilleschen Waffensammlung, die 1897 in London versteigert wurde.

1660 wird ein Schwertschmied Clemens Broch, Jacobs Sohn, vereidet. Der mit dem Vorgenannten offenbar identische Clemens Broch, Jacobs Sohn, besitzt 1688 vier Häuser in der Stadt Solingen: Eines an der Kirchhofstraße, zwei an der Linkgasse und eins an der Kemperstraße.

1670 In einer Vereinbarung der beiden Schmiedehandwerke sowie der Schleifer und Herder [Härter] einerseits mit den Fegern andererseits betr. das Grachten- oder Greitenschleifen vom 4. Juni 1670 ist Klemenß Broch als Schwertschmiedevogt als erster unterzeichnet.

1688 gehört Margaretha Brach, Jacobs Witwe und Erben, ein Haus aufm Ohlig sowie Gärten und Feld.

1694 Peter Broch kauft Klingenzeichen von Johannes Stetzges "Cherubim mit und ohne Kron", weiß und schwarz zu schlagen; PARIS; TC.

  Schwarz geschlagen = als Vertiefung, weiß geschlagen = als Umriss.

1700 Johannes Brach, Doppeldegen in der ehemaligen Kaiserlichen Eremitage zu St. Petersburg. [Weyersberg]

1700 Jacob Brach, Klinge mit Inschrift JACOB BRACH und Zeichen "König David, die Harfe spielend". Eremitage St. Petersburg.

1700 Jacob Brach, Deutscher Degen (Schwert) aus dem Ende des 17. Jh.; 100 cm lang; auf der einen Seite gezeichnet JACOP BRACH ME FECIT, auf der anderen JACOP BRACH SOLINGEN; Zeichen "König David mit der Harfe"; Real Armeria de Madrid.

Am 7. Sept. 1700 sind folgende Mitglieder der Familie Broch unter den 138 Schwertschmieden aufgeführt, die vor dem Obervogt Freiherrn von Momm und dem Gerichtsschreiber Sohn über ihre Wissenschaft von und ihre Stellungnahme zu dem Prozesse verhört werden, der seit 1697 zwischen Schwertschmieden einerseits und Herdern und Schleifern andererseits wegen der "Zeichen und Wapffen" im Wege der Appellation in Wetzlar anhängig war:

Johan Broch zur Heggen, 63 J.,
Clemens Broch am Kleuraberg, 32 J.,
Henrich Broch, 34 J.,
Johannes Broch, 47 J.;
Johannes Broch, Peters Sohn, 26 J. (vielleicht ein Sohn von Peter Broch und Anna Linger/Linder),
Johannes Broch, Heinrichs Sohn auffm Katterberg, 26 J., verh. 1705,
Wilhelm Broch, 43 J.,
Arndt Broch, 37. J.,
S. von Conrad Broch zu Höhscheid, verh. 1705,
Peter Broch auffm Eigen, 30 J.,
Jacob Broch, 35 J.,
Ern Broch am Kleinen Berg,
67 J.; Peter Broch auf der Sebbenheiden (Stubbenheiden), 43 J.,
Peter Broch, Merscheidt, 48 J.

 
Schwertschmiede
 
Schwertschmiede
Nach einem alten Stich

1720 Jacob Broch, Schaberg, erscheindt am Verhör vor Vogt und Rath, läßt einschreiben vor sein Meßerzeichen, das Wort "HERT", so er ersonnen hat und zu folg ordnungsmäßig alhir einführen laßen wie es alhir gemerckt stehet. Solingen, den 9. Feber 1720.

1725 Heinrich Broch, Schwertschmiedevogt, läßt 15.12.1725 für seinen Sohn Johannes das Wort einschreiben "ASIA".

1726 Jacob Broch zu Schaberg läßt das Wort HERT einschreiben, am Verhör 09.02.1726 [Schlesinger S. 58]

1727 Hanß Petter Broch läßt die sieben Sterne (kreisförmig, weiß auf schwarz zu schlagen) einschreiben.

1728 Wilhelmus Broch, Theodorus Sohn, läßt einschreiben seinen Namen, so er ersonnen hat, WB, wie alhier gemirckt steht. Solingen, den 8. Juni 1728. Umgeschrieben an Bürgermeister Joh. Clemens Broch.

1728 Hendericus Broch läßt seinen Vor- und Zunamen einschreiben am 08.06.1728; umgeschrieben an Herrn Bürgermeister Joh. Clemens Broch "HBC".

1728 Johannes Broch, Heinrichs Sohn auf dem Mangenberg, zeigt Tausch Contract undterm 14 Mertz 1728, daß er von seiner steif mutter Sophia Kirsch ein Zeichen, die zwey hert hörner genant, wie solches ihr voriger geweß Eheman S. Heinrich Heder von Wilhelm Maubach laut alter Zeichens Rollen von Anno 1675 anweißen thut - gekauft hat und wie eß auch in dießer Rollen auf dem 90. Blatt gemirckt stehet. Segl den 12. Juny 1728

1728 Petter Broch läßt einschreiben die Schrat Leiter so er laut Kauf Brif an sich gekauft hat wie sey aufm 5. Blat Estert Monnes Nohmen gemirckt steht. Segl d 29. Julley 1728

1728 Wilhelm Broch, Tedorus Sohn, läßt einschreiben seinen Namen 08.06.1728 [Schlesinger S. 58], umgeschrieben auf Bürgermeister Johann Clemens Broch, aufm Markt, am 16.04.1777.

1730 Johann Broch hat vermög attestato von Bott Roßekamp dieß Zeichen (zwei Kerzen) an sich von demselben gekauft 22. July 1730.

1730 Johannes Broch "nach Ostindien verreyset", ob in Geschäften, ist nicht angegeben [Kaufbrief vom 01.12.1736 zwischen den Erbgenahmen Clemens Schmitt und Adolf Irlenbusch, nach Weyersberg]

1748 Die Blaspief verkauft laut Kaufbrief vom 09.12.1748 Wittib Joh. Clemens Melcher an Johann Broch in der Stadt. [Zeichenrolle, I, 204]

1751 Johann Peter und Wilhelm Broch zur Kullen lassen ein Zeichen einschreiben, vor Vogt Kühl und Rathmann Andreas Franz "1751". Dies Zeichen wurde umgeschrieben auf Johann Peter Broch zur Kullen, 08.04.1777. 16.02.1804 eingeschrieben auf Gebr. Engelsberg.

1755 Hans Peter Broch, Zeichen eingeschrieben, so er erdichtet, die sieben Sterne, weiß und schwarz zu schlagen, den 19.04.1727. 30.06.1755 erschien Hans Peter Broch und hat seinem Oheim Johann Peter Broch dies Zeichen erblich überlassen und abgestanden.

1757 sind die Brochs durch 13 Familien im Solinger Klingenhandwerk vertreten.

1761/62 Johann Clemens Broch, Kaufmann am Markt, bekleidet insgesamt sechsmal den Bürgermeisterposten [Rosenthal 2. Bd. S. 46, 62], sein Klingenzeichen B mit darübergestellter Kron. [Cronau]

1764 Wilhelm Broch. [Cronau S. 44, Zeichenrolle]

1770 Abraham Broch [Cronau S. 44, Zeichenrolle] läßt eintragen das Klingenzeichen SAR RIS SEM.

1770 Peter Kirberg hat das Messerzeichen der Venus, lt. Kaufbrief vom 03.03.1770, sein Gerechtsames an Johann Wilhelm Broch zum Steinendorf verkauft. [Zeichenrolle S. 142]

1772 werden die Klingenschmiede Isaac, Daniel, Gottfried und Johannes Broch bei Cronau S. 44 erwähnt.

1777 David und Wilhelm Broch, Davids Söhne zu Feld und Clemens Broch zum Dorf lassen das Zeichen HERT umschreiben 22.03.1777. Dieses Zeichen geht 17.10.1817 an Clemens Broch von Feld als Miterben. Aufgrund einer Verhandlung vom 29.08.1854 wird dessen Sohn, Fabrikant Carl Broch zur Kirberg lt. Verordnung vom 18.08.1847 und ergänzendem Gesetz vom 24.04.1854 das Zeichen für seine Firma eigentümlich eingetragen.

1777 16.04. läßt Johann Clemens Broch, Bürgermeister am Markt, sein Zeichen HBC einschreiben.


Das Wappen der Familie Broch

 

Wappen Broch
Wappen der Familie Broch
 

Schild: In schräggestelltem roten Schild zwei goldgegriffte gekreuzte silberne Schwerter mit den Gefäßen nach unten auf einem silbernen Wellenband. Auf dem rot-silbern bewulsteten Stechhelm mit rot-silberner Decke ein rechtswachsender, blaugekrönter, -bewehrter und -gezungter roter Löwe, in der rechten Pranke ein Lilienzepter haltend.

Das Wappen wurde im Jahre 2000 angenommen und ist in der Wappenrolle Müchner Herold, Band V, Nr. 040-9207, S. 1054, veröffentlicht. Führungsberechtigt sind alle Nachkommen im Mannes- und Namensstamm des Schwertschmieds Johann Peter Broch (1701-1756), soweit sie den Familiennamen Broch führen.

 

Copyright © 2005 Artur-Ernst D. Broch. Alle Rechte vorbehalten.

Angehörige der Familie Broch arbeiteten aber auch, wie viele andere Schwertschmiede, an kleinen Messern. Sie sind deshalb auch in den alten Zeichenrollen der Messermacher-Bruderschaft aus dem 17. Jh. zu finden.

  Familie Broch in Nacken / Nacker Bach, Solingen
E-Mail  Direkt-Kontakt zu Artur E. Broch (E-Mail)



Quelle:
  • Broch, Artur-Ernst D. (eMail 12/2005)

Quellen Broch:
  • Anker und Schwert. 1. Bd. Duisburg 1959, S. 112-146
  • Boeheim, Wendel, in: Zeitschrift für historische Waffenkunst, Bd. I, S. 52
  • Cronau, Rudolf: Geschichte der Solinger Klingenindustrie. Leipzig 1885, Reprint Solingen 1993, S. 44 und Tafeln I-II (Zeichen)
  • Demnin, August: Die Kriegswaffen in ihrer historischen Entwicklung von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig 1886
  • Dittmaier, Heinrich: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes, ZBGV 74, 1958
  • Dittmaier, Heinrich: Rhein. Flurnamen, Bonn 1963
  • Durzak, Manfred: Hermann Broch in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek 1966
  • Faßbender, L., MBGV 1910
  • Höhlbaum, Konstantin / Keussen, Hermann (Bearb.): Inventare hansischer Akten des 16. Jh. Hrsg.: Verein für Hansische Geschichte, I, 1531-71, Leipzig 1896
  • Kelleter (1924)
  • Kelleter: Westf. Urkundenbuch VI., 1094
  • Knipping, Richard (Hrsg.): Kölner Stadtrechnungen des Mittelalters. Bonn 1897
  • Leithaeuser, Julius: Bergische Ortsnamen. Barmen 1901
  • Lützeler, Paul Michael: Hermann Broch, eine Biografie. Frankfurt/M. 1985
  • Oidtman, Ernst v. / Schleicher, Herbert (Hrsg.): Genealogisch-heraldische Sammlung Bd. 3. Köln (?)
  • Rosenthal: Solingen 2. Bd. (1972)
  • Scheffler, W.: Goldschmiede in Rheinland-Westfalen. Daten, Werke, Zeichen, Berlin 1973
  • Schlesinger (1978)
  • Weyersberg, Albert: Solinger Schwertschmiede des 16. und 17. Jahrhunderts und ihre Erzeugnisse. Zeitschrift des Vereins für Technik und Industrie Solingens. Solingen 1926, S. 6, 14, 15, 64 und Tafel IV
  • Boeheim, Wendelin: Meister der Waffenschmiedekunst vom XIV. bis ins XVIII. Jahrhundert. Berlin 1897


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