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Familie Mutz

im Bergischen Land

Namenskunde - Zur Herkunft des Familiennamens Mutz
    -  Ortsname, Herkunftsname, Wohnstättenname
    -  Patronymische Kurzform
    -  sprachliche Deutungen
    -  Historische Quellen

Orte und Ortsnamen in NRW
Fundsachen NRW
    -  Obligationsprotokolle des Gerichts der Kirchspiele Hilden und Haan (1738-1809)
    -  Akten Stadtarchiv Solingen (1766-1880)
    -  Akten Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (1755-1775)
    -  Adressbücher / Verschiedenes
Fundsachen andere Orte

Der Familienname MUTZ und seine Bedeutungsgruppen (Hendrik Kutzke)



Namenskunde - Zur Herkunft des Familiennamens Mutz

"Mutz, mehrdeut. ÜN, in der Hauptsache zu mhd. mutzen = beschneiden, stutzen. Mutz, ein haussprachl. Scherz- und Kosewort, meint also einen kleinen, putzigen Kerl. In meiner Belegreihe geht der Name vom Süden nach Norden. Das spräche für Verwandtschaft mit roman. mozzo = stumpf < lat. muticus (mutilus) = abgekippt, keine Spitze habend.
1325 Konr. dictus Mutze, Kirchenpfleger zu Buchhorn (Friedrichshafen) [...] -
1386 Heinr. Mutz zu Konstanz"
[Brechenmacher 1963]

Die folgenden, dazu passenden Informationen stammen vom Institut für Namenskunde der Universität Leipzig:


Ortsname, Herkunftsname, Wohnstättenname

Bei dem Namen Mutz wird es sich am ehesten um einen Herkunftsnamen zu einem Ortsnamen Mutz handeln, der in Bergisch-Gladbach / Rheinland vorkommt.

Vermutlich ist der Ortsname Mutz noch nicht sehr alt in seiner Bildung, da er in verfügbaren historischen Quellen nicht nachweisbar ist. Da aber ähnliche Örtlichkeits- bzw. Ortsnamen wie z.B. Mutzendorf, Mutzenrath im Erstglied auf das Personennamenelement alt-hochdeutsch und mittelhochdeutsch muot zurückgehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich der Ortsname Mutz auch darauf zurückleiten lässt. Der Ortsname geht somit auf eine Person mit dem Namen Mutz, die den Ort gegründet hat, zurück und lässt sich als "Ort eines Mutz" erklären.

Der Ortsname kann sich daneben auch nur auf einen Hofnamen Mutz zurückleiten lassen und wäre demnach als Wohnstättenname zu erklären. Ein Hofname wird sehr häufig mit einem Personennamen gebildet, der wiederum zum eigentlichen Namen des Besitzers und der dort arbeitenden Menschen werden konnte. Im ehemaligen Kreis Homberg, Gemeinde Jesberg, ließ sich der Name Mutzenmühle nachweisen, eine Wüstung. Dort ist im Zeitraum 1801-1822 Johann Serth, Mutzenmüller belegt.


Patronymische Kurzform

Daneben kann der Name Mutz auch als eine patronymische Kurzform zu einem Rufnamen erklärt werden. Hierbei gab der Vater seinen Namen, meist ein Rufname, an seine Nachkommen weiter, bis sich der (Bei-)Name zum späteren Familiennamen verfestigte.


Sprachliche Deutungen

Der Name Mutz lässt sich, wie der Ortsname Mutz, auf althochdeutsch und mittelhochdeutsch muot mit der Bedeutung "Sinn, Verstand, Geist, Gesinnung" und seit dem 13. Jh. auch "(Wage)Mut" zurückleiten.

Während die Familiennamen Mozart, Motard oder Mutert auf einen Rufnamen mit zwei Gliedern (muot-hart) zurückgehen, entstand der Name Mutz aus nur einem Glied muot, das zu den historischen Kurznamenformen Muato, Motilo und Muozo geführt hat. Vor allem die letzte Form Muozo war Ausgangspunkt für die Entstehung des Namens Mutz. Auch die Kurzformen Muth, Mied, Mödl, Mühling, Mottig, Mötje, Maute, Muhle, Mauz usw. sind so gebildet worden.

Bei dem Namen Mutz kann es auch in älterer Zeit zu einer Vermischung mit dem mittelhochdeutschen Begriff mutzen gekommen sein: "beschneiden, stutzen", frühneuhochdeutsch muz, auch motz für das "gestutzte, kurze Tier, Pferd". Dieser Begriff bezeichnet auch einen "kleinen Menschen, putzigen Kerl".


Historische Quellen

Der Name Mutz ist mehrfach in historischen Quellen belegt, z.B.
-   1325 Konr. dictus Mutze, Kirchenpfleger zu Buchhorn (Friedrichshafen);
-   1386 Heinrich Mutz zu Konstanz;
-   1428 Hinrik Mucen, Bürger zu Aken = 1439 sub indice Hinrik Mucz =
    1449 Hans Mutz, Bürger zu Münden
-   1580 Christopher Mutz ... Andreas Mutz.
[Institut für Namenskunde Universität Leipzig]

  Nach Angaben eines Lesers stammen auch Christopher (Christoffer) Mutz sowie Andreas Mutz aus Münden. Lt. Taufregister Münden ist
-   Christoffer Mutz getauft am 08.12.1591, Vater Hans Mutz,
-   Johannes Mutz getauft am 22.03.1626.




  Ergo: Es gibt eine Reihe unterschiedlichster Erklärungsmöglichkeiten für die Herkunft des Familiennamens Mutz. Einige sind oben beschrieben, andere zeigen sich in den regionalen Bezeichnungen für bestimmte Tiere, Gebrauchsgegenstände oder Nahrungsmittel. So hieß z.B. die kurze Tabakspfeife (Tonpfeife) der bergischen Schleifer Mutzpipe. "Mutz" wurde auch als Kosename für Kühe verwendet, und im Rheinland gibt es die nicht nur zur Karnevalszeit beliebten gebackenen Muutze oder Mutzenmandeln, und die Flurbezeichnung "Mütze" ist auch sprachlich verwandt (von Muth = Erde oder Land).

  Offenbar hat sich der Name in unterschiedlichen Landstrichen und Zeiten unabhängig voneinander gebildet und hatte jeweils ganz unterschiedliche Bedeutungen. Alle Formen der Namenentstehung dürften nebeneinander vorgekommen sein. Was für die bergischen Mutz zutrifft, wird sich nicht mehr feststellen lassen. Am besten sucht man sich aus dem reichhaltigen Angebot einfach das Passende heraus.


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Orte und Ortsnamen in NRW

Aufschlussreicher als die allgemeinen Angaben aus Leipzig sind für die eigene Familienforschung meist Fundsachen aus der Region zu Ortsnamen und Namensträgern. Die folgenden Funde führen bei der Herkunftssuche allerdings auch nicht weiter.

Langenberg und Neviges (Velbert)

In alten Urkunden aus Langenberg und Neviges erscheinen folgende Ortsbezeichnungen:

-   1538 "dat Muylsholt" (Mutzholz), Kleinehöhe und Großehöhe
-   1592 Juli 2 "auff dem Mußbergh",
-   um 1600 "uffm Mutzbergh",
-   1602 Mutzenbroich,
-   Mitte 17. Jh. Motzholtz.

Zumindest beim o.g. Mutzberg wird es sich um denjenigen handeln, der heute zum Wuppertaler Stadtgebiet gehört.

  1598-1606 erscheint in der Herrschaft Hardenberg / Velbert mehrfach ein Heinrich Mutz, Kirchmeister zu Neviges. [Quellen zur Geschichte der Städte Langenberg und Neviges]

Wuppertal-Üllendahl

Der Mutzberger Weg im Wuppertaler Bezirk Uellendahl / Katernberg an der Stadtgrenze zu Velbert wurde erst am 19.12.1974 so benannt (frühere Bezeichnung: Brunnenweg).

Frühere Bezeichnungen der Hofschaft "Mutzberg" im Wuppertaler Norden scheinen nicht zum Familiennamen zu passen: "Mutzberg wurde erstmals 1500 als Muyßberg in einem Vertrag über das Gut auf dem Heidacker urkundlich erwähnt und gehörte im Spätmittelalter zum Bereich des Herzogtums Berg. In der frühen Neuzeit ist die Zugehörigkeit als Manßberg zur Hardenberger Bauernschaft Oberste Siebeneick beurkundet." [Wikipedia / Müller] Hier könnte es sich aber auch um einen Lesefehler handeln.

  "Mutzberg" bei Wikipedia



2010   Wuppertal, Mutzberger Weg
 

2010   Wuppertal, Mutzberger Weg

Odenthal,   Bergisch-Gladbach

In Odenthald entspringt der Mutzbach. Er durchfließt die Bergisch-Gladbacher Ortsteile Paffrath und Hand, weiter das Naturschutzgebiet Dünnwalder Wald in Köln bis zum Manforter Weiher bei Gut Kurtekotten in Leverkusen und mündet in die Dhünn.

In Bergisch-Gladbach und in Odenthal ist "Mutz" Bestandteil mehrere Straßennamen bzw. Ortsbezeichnungen, u.a. Mutzer Straße, Mutzbroicher Weg, Mutzer Feld und Mutzer Heide.

Einer Deutung zufolge soll sich die Ortsbezeichnung von der Pflanze Hartriegel (Cornus sanguinea L.) ableiten, die auch "Mutz" oder "Mutze" genannt worden und ein beliebtes Ziegenfutter sei, so dass der Ziegenhirt seine Ziegen auf das "Mutzfeld" trieb. Diese Deutung bezieht sich allerdings auf den Bergisch-Gladbacher Ortsteil Moitzfeld und reicht in das Jahr 1100 zurück. [http://moitzfeld.bergischgladbach.de am 20.05.2012] In der Literatur habe ich dazu nichts weiter gefunden.

  Für eine Verbindung der Solingen-Haaner Mutz nach Bergisch-Gladbach oder zum Hartriegel gibt es keine Anhaltspunkte.



2012   Bergisch-Gladbach
 

2012   Bergisch-Gladbach


 
2012
Mutzbach bei
Diepeschrather Mühle
im Bergisch-Gladbacher Ortsteil Hand


Pulheim bei Köln

In Pulheim liegt zwischen den Ortsteilen Stommeln und Sinnersdorf der Gutshof (Rodehof) "Mutzerath". Er ist als "Mutzenroide" erstmals 1374 urkundlich belegt und ist damals zu einer (Wasser-)Burganlage bzw. einem Adelssitz ausgebaut worden.

"Mutzerath war ein Sitz des jülichschen Geschlechtes derer von Stommeln [...] Im J. 1376 kaufte es von diesen Wilhelm Stael von Holstein. Im Gülichschen Ritterzettel von 1610 und und 1611 vermutet Fahne (Geschichte der kölnischen Geschlechter II, S. XII) Henrichts von Randerath Erben als Besitzer. Die obengenannte Münchener Handschrift nennt für das J. 1723 einen Hern von Hugius." [Clemen]

Mutzerath erscheint "als eine regelmäßige Anlage, aus dem langgetreckten, mit einem starken Mittelturme bewehrten Herrenhause und einer dreiflügeligen Gruppe von Wirtschaftsgebäuden bestehend." [Clemen S. 183 f]

  Es gibt auch hier keinerlei Anhaltspunkte für eine Verbindung zu Familie Mutz.
 Es gibt lediglich einen Hinweis im Zusammenhang mit dem frühen Vorkommen Solinger Familiennamen von Kingenhandwerkern in Köln [Heuser, Anker und Schwert Bd. 1]: "1400 in Köln Gerlach Mutze"



 
2012
Mutzenrather Weg
in Pulheim-Sinnersdorf


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Weitere Fundsachen NRW

Obligationsprotokolle des Gerichts der Kirchspiele
Hilden und Haan (1738-1809)


Nr. 361 Haan 1778 September 14

Schuldner: Adolf Buz
Gläubiger: Peter Cronenberg bzw. dessen minderjähriger Sohn Abraham Muz
Betrag: 50 Taler
Zweck: Tilgung der ihm von den Vormündern der minderjährigen Heyderhoff zur Last gelegten Halbscheidkosten und Reparatur des Gütchens
Pfand: drei Viertel des von seiner verstorbenen Schwiegermutter Wittib Margarethe Heyderhoff herkommenden Anteils des Pütter Gutes im Kirchspiel Haan, wie es im Los- und Teilzettel vom 28. November 1730 beschrieben und ihm mit Los Nr. 2 zufiel. Weiter ein am 26. März 1765 von den Gebrüdern Dreuncker erworbenes Stück Land auf dem Pütter Feld samt Erlengewächs. Weiter Haus, Hof und Garten des im Kirchspiel Haan Amts Solingen gelegenen Gutes "am Schlagbaum", das ihm bei einer gerichtlichen Versteigerung zufiel.
Tilgung: 12. Mai 1797

[Wenning, Obligationsprotokolle]



Akten Stadtarchiv Solingen

Wald V-F-1
Walder Feuer- und Brand-Ordnung vom Jahre 1766. -
Protokollbuch fortgeführt bis zum Jahre 1822.
(mit Namensregister)

    Mutz, Johann Peter     18
    
Wald V-B-1 Grundaufnahme-Protokoll der ersten Dorfhonnschaft in der Munizipalität Wald, angelegt im Jahre 1807 1807/1808 Verzeichnis zum Grundstückskataster der 1. Dorfhonnschaft. Munizipalität Wald. Namentliches Register. lfd.Nr. Kataster Seite 231 Mutz Abraham 443 232 " Benjamin 383 233 " Benjamin Wittib 247 234 " Wilhelm 197
Wald V-C-1 Steuerhebeliste vom Jahre 1814 Namen-Register Mutz, Abraham 79, 338 " , Benjamin 200, 296 " , Johann Wilhelm 170
Merscheid-Ohligs IV-B-1 Mutterrolle für die Grundsteuer der Gemeinde Barl im Gefolg des Beschlusses des Finanzministers vom 16. Juni 1810 Namen-Register Mutz, Peter 10a
Merscheid-Ohligs IV-F-1 Rheinische Provinzial-Feuer-Societät. - Kataster der Gemeinden Merscheid, Schnittert und Barl, zur Bürgermeisterei Merscheid gehörig, angelegt 1837, mit Nachträgen bis ungefähr 1880 Namen-Register mit beigefügter Katasternummer Mutz, Gebrüder 679 Mutz, Gustav 484



Akten Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (1755-1775)

  • Aus Stammrollen, Offiziers- und Sonderrollen:
    Mutz Heinrich 1803.00 Überkomletter, Infanterieregiment 09 T Kompanie 6
    Mutz Konrad 1755.04 Grenadier, Füsilierregiment Nr. 41 T Kompanie 11
    [Kloosterhuis]

  • HStA Düsseldorf, Register 102.17.1, Jülich Berg, Hofrat- u. Oberappell. Gericht, S. 128:
    Mutz, Schleifermeister (1774/5) HB XXVI 87
    Kaufmann Joh. Wilh. Kohl gegen Schleifermeister Mutz u. Linder betr. Besitz eines Dammes am Lochweiher bei Solingen 1774/75.

  • HStA Düsseldorf, Findbuch 102.212.2 Bergische Gerichte, Gerichte Solingen, Solingen A, X. Protokolle über gerichtlich abgehaltene Immobilien-Verkäufe 334-604
    S. 98 Nr. 373: 1775 Oct. 24
    Eheleute Peter Mutz (Eigentümer) - Bürgermeister Baus (Ankäufer)
    Verkauf eines Erbgütchens im Sonnenschein



Adressbücher / Verschiedenes

Die beiden Jahrgänge sind willkürlich herausgegriffen. Im Solinger Stadtarchiv können weitere Adressbücher eingesehen werden. - Die angegebenen Hausnummern stimmen mit den heutigen nicht überein.

  Adressbuch für Gräfrath, 1848

-   Mutz, Witwe - Ohne [Gewerbe]; Ringelshäuschen 118 - evangelisch - Ehefrau: evangelisch; Familie: 2 älter als 16 Jahre
-   Mutz, Ferdinand - Schleifer; Ehren 8 - evangelisch; älter als 16 Jahre
-   Mutz, Isaac - Schleifer; Ehren 4 - evangelisch - Ehefrau: evangelisch; Familie: 6 älter als 16 Jahre
-   Mutz, Jacob Witwe - Ohne; Ehren 3 - evangelisch; älter als 16 Jahre - 1 jünger als 16 Jahre
-   Mutz, Peter - Schleifer; Ehren 6 - evangelisch - Ehefrau: evangelisch; Familie: 4 älter als 16 Jahre - 2 jünger als 16 Jahre

  Adressbuch für Ohligs, 1905

Mutz, Ernst, Schleifer, Siegesstr. 4.
-   Friedrich, Messerreider, Burgstr. 30.
-   Gustav, Tagelöhner, Hildenerstr. 45.
-   Julius, Schlosser, Hildenerstr. 48.
-   Karl, Werkmeister, Prinzenstr. 23.
-   Reinh., Bäcker, Talstr. 56.



Aufgebot
 
Aufgebote:
Scheerenschleifer Herm. Hammacher und gewerblose Wilhelmine Mutz, Mittelkatternberg u. Ohligs.
[Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 26. April 1897]



  Solingen-Merscheider Schulverhältnisse 1865

"Zum Schulbezirk der evgl. Schule gehörten die Ortschaften Capelle, Rosenkamp, Loch, Heidufer, Tiefendick (nördlich vom Lochbach), Pfaffenbusch, Scheuer, Weyer, Bech, Neuenhaus, Monhof, Garzenhaus, Bavert, Häuschen und Itter. (Das Weyer Schulhaus lag damals noch nicht an der Sedanstraße, sondern war, wenn unsere Erinnerung uns nicht täuscht, im Hause des verstorbenen Metzgermeisters Mutz untergebracht.) [...] K.F." [RLZ vom 24.11.1937: Scheuer und Scheuren.]



  Solingen-Wald

  1569 in Solingen Wilhelm Motzsch und Stoff Mutzsch, Schleifer. [Heuser]

  1569 wird in einem Protokoll über die Begehung von Schleifkotten an der Itter und an anderen Solinger Bächen ein Schleifer Aloff Muitzen aus Heipertz erwähnt.

  Im 18. Jh. wird der Name Mutz in den Walder Kirchenbüchern häufig "Muz", "Moz" oder auch "Motz" geschrieben. Dies geht auf die mundartliche Sprechweise mit Rundung des Vokals zurück, wie es für die niederdeutsche Sprache typisch ist. (Die Namen wurden zu dieser Zeit häufig nach Gehör aufgeschrieben, da viele Namensträger "des Schreibens unerfahren" waren.) Manchmal blieb es dann auch später bei der Variante "Motz".

  Im Eingangsbereich der evangelischen Kirche sind die Namen der im Ersten Weltkrieg (1914-1918) gefallenen Walder Bürger in Stein gemeißelt, darunter die Namen Ernst Mutz und Rudolf Mutz.



  Solingen-Höhscheid

Das Denkmal am Peter-Höfer-Platz hat "Höhscheid seinen Gefallenen Söhnen 1914 1918" gewidmet. Unter den Namen der Gefallenen des ersten Weltkrieges ist auch Karl Mutz mit dem Todesjahr 1915 angegeben. Außerdem sind auf einer Tafel Namen der Höhscheider Toten aus den Kriegen 1866 und 1870/71 angegeben.



  Solingen: Festschrift zum XI. Rheinischen Provinzial-Feuerwehr-Verbands-Feste der freiwilligen Feuerwehren der Rheinprovinz.

SOLINGEN am 31.Mai, 1. und 2. Juni 1902

Verzeichnis der aktiven Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Solingen.
II. Abteilung, Compagnie Hästen

Hoppe, Julius, I. Führer
Stamm, Julius, II. Führer
Adrion, Ernst
Adrion, Fritz
Becker, Adam
Becker, Wilhelm

[MTe]
Grah, Hugo
Hartkopf, August
Hoss, Reinhard
Karolius, Hugo
Klotz, Wilhelm
Krämer, Daniel
Küllenberg, Karl
Küllenberg, Otto
Liesendahl, Robert
Mutz, Hugo
Schnippering, Fritz
Stamm, Emil
Steinbach, Ernst



Solinger Tageblatt vom 1. Juli 1914

Wald, 2. Juli. Einer der bekanntesten Männer in der Arbeiterbewegung des Solinger Industriegebietes, der Stadtverordnete Fritz Mutz, der schon längere Zeit kränklich war, ist gestern gestorben. Mutz hat in der Arbeiterbewegung die verschiedensten Aemter bekleidet. Er war lange Jahre Mitglied der Vergleichskammer des Messerschleifervereins. Längere Zeit hatte er in früheren Jahren auch im Messerschleiferverein den Posten eines zweiten Vorsitzenden, sowie verschiedene andere Vorstandsposten inne. Seit über 20 Jahren war Mutz Mitglied des Walder Stadtverordnetenkollegiums sowie verschiedener städtischer Kommissionen.

Mutz, der ein offener und biederer Charakter war, den auch seine politischen Gegner achteten, war eine ehrliche Natur. Wofür er wirkte und was er vertrat, entsprang seiner Ueberzeugung. Als das Walder Gewerkschaftshaus entstand, war er der erste Oekonom. Diesen Posten legte er aber bald nieder. In den letzten Jahren war er Bezirkskassierer für den Industriearbeiter-Verband, und diese beiden Aemter waren die einzigen, die ihm gegen Entgelt in der Arbeitbewegung überlassen wurden.


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Fundsachen andere Orte

Mutz in Polen / Oberschlesien / Westpreußen

Aus Anfragen ist mir bekannt, dass der Name Mutz über mehrere Generationen auch in Polen / Oberschlesien und in Westpreußen vorkommt. Anhaltspunkte dafür, dass Solinger Handwerker dieses Namens vor Jahrhunderten dorthin ausgewandert sind, habe ich nicht. Allerdings gibt es aus dem Jahr 1584 ein Dokument über eine Aufforderung des Königs von Polen...

Mutz in Schlesien - Zufallsfund bei den Mormonen
(keine nachvollziehbare Verbindung zu den bergischen Mutz):

-   Johanna Mutz geb. Meisel (29), begraben 26.04.1839, verstorben in Kotten, verheiratet mit Franz Mutz [Film 2292626 Tworog]
-   Antonia Mutz, Taufe 23.07.1839, Tochter von Franz Mutz und Johanna geb. Pawelczyk [Film 2268522 Tworog]

  Anfrage von Michael Sprafke aus Leipzig (16.06.2006), Direkt-Kontakt / E-Mail

"Im Rahmen meiner Familienforschung (u.a. ADAM, BUTZER, GAUDLITZ, GERLACH, MORGENWECK, MUTZ, SCHÜTZ, SPRAFKE...) bin ich auf der Suche nach Informationen über meine Ururgroßmutter (17) SUSANNE MUTZ aus Flötenstein, Kreis Schlochau / Westpreußen, geb. 1848; verheiratet um 1878 mit DANIEL SPRAFKE aus Eickfier, Kreis Schlochau. Über mehr Angaben verfüge ich leider nicht. Haben Sie Informationen, wann und woher die Familie MUTZ nach Westpreußen gekommen ist bzw. Angaben zu oben genannter Person und ihrer Familie? Würde mich über jeden Hinweis in der Sache freuen!"


Quellen:
  • Brechenmacher, Josef Karlmann: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. 2. Aufl., Limburg an der Lahn 1963
  • Clemen (1897)
  • Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Akten
  • Heuser, Anker und Schwert Bd. 1 (1959) S. 112-146
  • Institut für Namenskunde der Universität Leipzig (2000)
  • Quellen zur Geschichte der Städte Langenberg und Neviges (1967)
  • Rheinische Landeszeitung vom 24.11.1937 [RLZ]
  • Schünemann-Steffen, Rüdiger: Kölner Strassennamen-Lexikon. Jörg-Rüshü-Selbstverlag, Köln 1999
  • Stadtarchiv Solingen, Akten
  • Wenning (1986)
  • Webseite: "http://moitzfeld.bergischgladbach.de/geschichte.htm" am 25.06.2003
  • Webseite: "http://de.wikipedia.org/wiki/Mutzberg" am 24.05.2010 unter Bezugnahme auf Müller, Rolf: Dönberg, eine Kirchengemeinde am Rande. Aussaat Verlag, Wuppertal 1976
  • Webseite: "http://www.vfg-pulheim.de/denkmal/index.php?id=106" am 09.07.2011

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