Pferde-Alltag in alter Zeit
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Inhaltsübersicht Gütertransport


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Gewerbsmäßige Fuhrleute, Fabrikanten und Kleingewerbetreibende, Handwerker, Landwirte, Bäcker, Metzger, Milch- und andere Lebensmittelhändler - sie alle bedienten sich zum Waren-Transport des Pferdewagens. Wer über kein größeres Zugtier verfügte, spannte für kleinere Lasten sogar Hunde ein, wenn er nicht selbst ziehen oder schieben wollte. Bis in den Zweiten Weltkrieg hinein arbeiteten auch Spediteure, die bereits Lastkraftwagen fahren ließen, gleichzeitig noch mit starken Pferdegespannen.



Kumt- und Sielengeschirre

Die mit großem Krafteinsatz arbeitenden Pferde im Güterverkehr und in der Landwirtschaft trugen häufig Kumtgeschirre. Kumte sind annähernd oval geformt, gepolstert und mit Leder bezogen. An den beiden umlaufenden Metallbügeln werden die Stränge befestigt. I.d.R. sind Kumte geschlossen. Sie werden zunächst mit der Spitze nach unten mit der weitesten Stelle über den Pferdekopf gestreift. Dann wird das Kumt umgedreht - Spitze nach oben - und flach auf den Pferdeschultern platziert. Ein Kumt muss individuell angepasst sein. Ist es zu eng für ein Pferd, beeinträchtigt es die Atmung; sitzt es zu locker, scheuert es den Hals wund.

Kumte, die oben offen sind (Schlosskumt, Hahmen), eignen sich für Pferde mit besonders großen Köpfen - Kaltblüter also - und für solche, die beim Überstreifen empfindlich reagieren. Diese Kumte werden auseinandergebogen und über den Hals geschoben, dann mit zwei Kumtgürteln fest zusammengeschnallt.

Das Brustblattgeschirr ist für das Ziehen sehr schwerer Lasten weniger geeignet als das Kumt, hat aber den Vorteil, mit wenigen Handgriffen unterschiedlichen Pferden angepasst werden zu können. Es besteht aus einem gepolsterten Brustblatt, an dem die Strangstutzenschnallen befestigt sind, und wird durch einen Halsriemen gehalten, an dem die Leinenringe angebracht sind.



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