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Die auf dieser Seite dokumentierten Schulen der Gemeinde Wald sind ein Beispiel dafür, wie sich im Solinger Bezirk aus kleinsten Anfängen als private Winkelschule im Jahr 1770 über die "Normalisierung" zur Gemeindeschule die Entwicklung hin zu mehreren nebeneinander bestehenden, vielklassigen Schulen vollzog, von denen 2010 drei noch vorhanden sind.

Die besonders stürmische Entwicklung des Heckener Schulbezirks im letzten Drittel des 19. Jh. ergab sich aufgrund der stetig wachsenden Industrie, die den Zuzug vieler Arbeitskräfte und Familien im Gefolge hatte. 1928 stellt sich die Situation folgendermaßen dar:

"Im Norden sind die Fabriken von Gottlieb Hammesfahr und F.W. Raub, sowie das Engelswerk und die Wagenfabrik [Waagenfabrik] von Krups sichtbar. An der Mangenberger Seite liegen die Fabriken von Karl Schmidt Sohn, Eduard Wüsthoff, Dirlam, Krusius, Rautenbach, Röhle und das Felix-Werk, das früher Gartze hieß, sowie auch noch viele andere. Zur Kullerstraße zählten das Pfeilringwerk von Müller & Schmidt und das Werk von Hauptner. In unmittelbarer Nähe liegen der Schlachthof, die Wagenhalle und die Werkräume der Solinger Stadt- und Kreisbahn." [ST 1928]




Hecken

Die ursprüngliche Winkel-, Heck- oder Hofschule Hecken in Wald (heute: Richard-Wagner-Straße) gehört zu den ältesten Schulen im Solinger Bezirk. Zu ihrem Einzugsbereich gehörten die Ortschaften Dültgenstal, Scheiderfeld, Eigen, Eigener Feld und Kleinenberg. Die Schule Hecken in der Walder Honschaft Scheidt war indirekt Vorläuferin der Schule Kreuzweg (über die Dültgenstaler Schule) wie auch ganz direkt Vorläuferin der Schule Scheidter Straße.

Als Anfang der 1970er Jahre mit dem Bau der "Viehbachtangente" begonnen werden sollte, stand - wie so vieles andere - das ehemalige Schulhaus im Wege und wurde kurzerhand abgebrochen.

Wie auch sonst im Solinger Bezirk, waren in den Anfängen in der Scheidter Honschaft nicht immer passende Räumlichkeiten zum Unterrichten vorhanden, und die Schule musste von einem Gehöft zum anderen verlegt werden.

"[...] Der Chronist Ohligschläger berichtet über einen Lehrer Jakob Bong, der schon 1708 als "Schullehrer zum Scheidt" auftritt. [...] In den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts dürfte der Unterricht vornehmlich in der Hofschaft Hecken durchgeführt worden sein, wo die Gemeinde Wald ein eigenes Schulhaus für diesen Zweck beschaffte, wohl auf Drängen der mit den bisherigen Unzulänglichkeiten unzufriedenen Eltern." [Festschrift]



 
Erstes Schulhaus: Hofschule
1770   Ersterwähnung der Schule Hecken als Hofschule

30.08.1785   Johannes Engelbert Evertsen stiftet für fünf Schulen, darunter Hecken, je 250 Rthlr.

Bis 1825   wird das alte, untere Schulhaus in Hecken am südlichen Berghang des Lochbachtales für Unterrichtszwecke genutzt. Es enthält gleichzeitig eine bescheidene Wohnung für den Lehrer. [Festschrift]

Durch das Anwachsen der Schülerzahl nach den Befreiungskriegen (1813-1815) genügte es jedoch den Anforderungen nicht mehr.




Volksschule Hecken,
das "obere" Schulhaus von 1825
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen




Vor 1922   Das ehemalige Schulhaus Hecken
Abb. bei Schmidthäussler




2006   Wald, Richard-Wagner-Straße. Links der Unterführung unter die Viehbachtalstraße lag Hecken.
 
Zweites Schulhaus
1825   Errichtung des geräumigeren 2-klassigen oberen Heckener Schulhauses mit Lehrerwohnung

  Das obere Schulhaus dürfte am nordwestlichen Ende der heutigen Richard-Wagner-Straße gestanden haben.

1845   Die Schule Hecken ist bereits überfüllt.

In den beiden Klassen werden bis zu 325 Schüler unterrichtet aus Hecken, Herberg, Unten- und Obenscheidt, Schlagbaum, Scheidter Straße, Mangenberg, Lehn, Kreuzweg, Eigen und Vogelsang.

Sommer 1862   Der obere Teil des Schulhauses wird durch Feuer teilweise zerstört; hierdurch vermehrte Raumnot

1862   Neueinteilung der Schulbezirks-Grenzen zwischen Hecken und Dültgenstal

1869   Alle nicht zur Gemeinde Wald gehörenden Kinder werden von der Schule verwiesen; dennoch weiterhin große Raumnot bei den verbleibenden 260 Schülern

1878   Schließung der Heckener Schule in Folge des Schulneubaus Scheidter Straße

Anschließend Nutzung als Wohnhaus

Um 1973/74   Abbruch des Hauses im Zuge des Baus der Viehbachtalstraße (L141n)


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Dültgenstal, Lehner Straße

Mit der Begründung schlechter Schulwegeverhältnisse richteten die Gebrüder Dültgen 1845 zunächst für ihre eigenen Kinder ihre Familienschule Dültgenstal ein. Diese kam aber auch anderen Kindern zugute und wurde später von der Gemeinde Wald übernommen. Der Einzugsbereich der Schule Dültgenstal ging über den der Schule Hecken noch hinaus und umfasste zusätzlich die Orte Büschberg, Dingshaus und Kreuzweg (früher Bezirk der Schule Waldheim).



Das mutmaßlich ehemalige Privatschulhaus an der Lehner Straße
 
Privatschule, Gemeindeschule
1845   Die Firma Gebr. Dültgen richtet zu Dültgenstal eine Familien- bzw. Privatschule ein.

1861/62   wird die Schule von der Gemeinde Wald übernommen.

1862   Neueinteilung der Schulbezirks-Grenzen zwischen Hecken und Dültgenstal

1867-1908   Lehrer Ewald Messerschmidt

1871   Die Schülerzahl steigt auf 145; die bisher einklassige Schule Dültgenstal wird 2-klassig.

1872   Wegen steigender Schülerzahlen Beschluss der Walder Stadtverordnetenversammlung, die Dültgenstaler Schule nach dem "Lehner-Kreuzweg" zu verlegen und dort eine 3-klassige neue Schule zu bauen.

Spätestens 1880-1890   vermutlich Schließung der Schule

Das ehemalige Schulhaus ist lt. Heimann als Wohnhaus an der Lehner Straße noch vorhanden.


Rheinische Landeszeitung vom 3. Januar 1941 J.G. [Julius Günther]

Ehemalige Privatschule Dültgenstal

Gar schlecht müssen vor hundert Jahren die Wege gewesen sein, die von der seinerzeit in der Entwicklung befindlichen Ortschaft Dültgenstal nach der Heckener Schule führten. Das ist die heutige Richard-Wagner-Straße, die wir uns in jener Zeit als den Weg denken müssen, der damals schon einen großen Teil des Verkehrs von Wald nach Solingen vermittelte, sich aber nicht zu allen Jahreszeiten in einer Verfassung befand, daß er überhaupt als Verkehrsweg im heutigen Sinne angesprochen werden könnte.

Dieser schlechte Wegezustand veranlaßte im Jahre 1845 die in mehreren Gliedern dort ansässig gewordene Familie Dültgen, einen Hauslehrer zu nehmen, der ihre Kinder unterrichtete. In Niederschriften und Verhandlungen werden die Gründe für die Absicht noch näher dargelegt. Es heißt, daß das Passieren des fast immer total ungangbaren Weges noch durch die bei Eigen und Hecken vorhandenen offenen Wasserdurchlässe erschwert werde. Die Unterschiede in den damaligen und jetzigen Straßenverhältnissen müssen nach diesen Schilderungen so erheblich gewesen sein, daß man hinsichtlich der Landschaft dieser Gegend noch von einem gewissen Urzustand sprechen könnte.

So wurden denn die Kinder der Familie Dültgen vom Schulbesuch in Hecken befreit, nachdem die Eltern nachgewiesen hatten, daß die Unterrichtserteilung durch den Privatlehrer eine einwandfreie war. Die Einrichtung der Familienschule ließ manchen Wunsch aufkommen, auch die übrigen in dieser Gegend wohnenden Kinder an derselben teilnehmen zu lassen, was aus den angeführten Gründen durchaus einleuchtend ist. Der Andrang der Eltern um Aufnahme ihrer Kinder in diese Schule war, wie es heißt, sehr groß. Von der vorgesetzten Behörde wurde der Eintritt der Kinder in die Familienschule aber nicht gestattet.

So ging es bis zum Jahre 1849. Nach der Umwälzung 1848/49 wurde eine Änderung der Schulverhältnisse auch in Dültgenstal erwartet. Die neue Verfassung schrieb u.a. vor: "In den Volksschulen wird der Unterricht unentgeltlich erteilt." Hierdurch bestand für die Familie Dültgen der Weg, entweder späterhin die Unterrichtskosten für andere Kinder zu den eigenen Sonderkosten zu tragen, ihre Kinder in die Bezirksschule zurückgehen zu lassen, oder endlich auf Anerkennung ihrer Familienschule als öffentliche Volksschule hinzuwirken.

Eine Möglichkeit, die 25 bis 28 Kinder der Familien Dültgen nach Hecken einzuschulen, bestand nicht, denn sie war im Jahre 1845, als die Familienschule gegründet wurde, schon überfüllt. Darum machte man in Ansehung des unentgeltlichen Unterrichts der Behörde den Vorschlag, der Dültgenstaler Schule die Anerkennung einer öffentlichen Schule zu gewährleisten, was aber abgelehnt wurde. Nur auf dem Wege der Umbildung der Familienschule zur Privatschule sei schließlich die spätere Erhebung zur öffentlichen Volksschule möglich. Es wurde der Weg der Umbildung zur Privatschule gewählt, die unter der Aufsicht der Schulbehörde stand.

Für den als sehr tüchtig geschilderten Lehrer Jüngel trat 1855 Lehrer Wefelscheid ein.

1861 erfolgte die Normalisierung der Schule Dültgenstal.

1862 wurde eine Neueinteilung der Grenzen der der Schulbezirke zwischen Hecken und Dültgenstal vorgenommen.

Wie lange die Schule zu Dültgenstal bestand, ist nicht genau bekannt. Jedenfalls sind fünfzig bis sechzig Jahre vergangen, seit sie ihre Pforten schloss. Die früheren Schulräume sollen später als Wohnungen benutzt worden sein. Das Eingehen der Dültgenstaler Schule wird mit der Neueinrichtung der Schule Lehnerstraße in Zusammenhang stehen, nachdem sich die Bebauungs- und Wohnverhältnisse dieses Bezirks, auch durch Zunahme der Bevölkerungsziffern, verändert hatten.



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Kreuzweg,   Lehner Straße



Schule Kreuzweg
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen




2010   Städtische Grundschule Kreuzweg, Lehner Straße 11
 
Volksschule
03.09.1872   Grundsteinlegung zur Schule Kreuzweg, Lehner Straße, die aus der Privatschule Dültgenstal hervorgegangen ist

15.09.1873   Einweihung der 3-klassigen Volksschule Kreuzweg

1887   Spaltung der Gemeinschaftsschule in eine 4-klassige ev. Schule Kreuzweg und eine 2-klassige kath. Schule Mangenberg (Schule Luisenstraße).

Geistlicher Oberschulinspektor der Schule Kreuzweg ist Pastor Brukenhaus.

1897   Ewald Messerschmidt wird Rektor und leitet die Schule bis zu seinem Tod 1908. Sein Nachfolger wird bis nach dem Zweiten Weltkrieg Lehrer A. Diebschlag aus Wald.


1919   Die Schule Kreuzweg wird Vollsystem.

1931   Adressbuch: Evangelische Volksschule Sol.-Wald, Kreuzweg, Lehnerstraße (8 Kl.), Rektor Diebschlag

1934   Umbau der Schule Kreuzweg für 90.000 Mark

1948   Adressbuch: Gemeinschaftsschule Kreuzweg, Lehner Str. 39

1953   Adressbuch: Gemeinschaftsschule Kreuzweg (7 Klassen), Lehner Straße 39

Grundschule
1967/68   Adressbuch: Grundschule Kreuzweg, Lehner Str. 11

2010   Städtische Grundschule Kreuzweg, Lehner Straße 11 und Mittelgönrather Straße 1


Das Original dieses zufällig entdeckten, hauchdünnen, vergilbten, teilweise vorgedruckten Zeugnisblättchens von 1879 im Postkartenformat wurde dem Solinger Stadtarchiv 1965 von der Tochter eines Absolventen der Schule Kreuzweg überlassen:


 
Schulprüfungszeugnis eines Absolventen der Schule Kreuzweg im Jahr 1879

Schul-Prüfungs-Zeugniß.

Der Ernst Mertens, Sohn
des zu Mangenberg, Bürgermeisterei Wald
wohnenden Daniel Mertens, ist nach dem
Resultat der unterm 24ten April 1879 in der hiesigen ev.
Schule abgehaltenen öffentlichen Prüfung in dem durch die Allerhöchste Cabinets-Ordre vom
14. Mai 1825, und die Circular-Verfügung der Königlichen Regierung an die Lehrer vom
17. Juli 1838 angeordneten Maaße gehörig unterrichtet befunden worden, welches hierdurch
pflichtmäßig bezeugt wird.

Kreuzweg, den 24ten April 1879.
Hauptlehrer: Messerschmidt.
        Der Vorstand der hiesigen Schule.
        Brukenhaus Pfr.

Rhein-Echo vom 9. September 1948 -g.

75 Jahre Schule Kreuzweg-Lehn

Sie war bis 1887 eine Gemeinschaftsschule, wie sie es heute wieder ist

Am 12. September kann die Volksschule Kreuzweg auf eine fünfundsiebzigjährige Tätigkeit im Dienste der heimatlichen Jugendbildung und -erziehung zurückblicken. Aus der Gründungsgeschichte der Schule sei hier folgendes hervorgehoben:

Die Schule Kreuzweg ist die Fortsetzung der ehemaligen Privatschule zu Dültgenstal, die im Jahre 1845 von den dortigen Gebrüdern Dültgen gegründet wurde. Zu dieser Schule, die 1862 von der Gemeinde Wald übernommen wurde, gehörten die Ortschaften Dültgenstal, Scheiderfeld, Eigen, Eigener Feld und Kleinenberg, die vorher ihre Kinder zur Schule Hecken geschickt hatten, sowie die Orte Büschberg, Dingshaus und Kreuzweg, die früher dem Bezirk der Schule Waldheim angehört hatten. Bis 1867 wirkten an der Dültgenstaler Schule die Lehrer Jüngel, Wefelscheid, Rehbein, Köhler und Prediger, von denen keiner dem Dültgenstal dauernd treu blieb.

Das wurde anders, als am 2. September 1867 der aus Remscheid gebürtige Lehrer Ewald Messerschmidt die Dültgenstaler Schule übernahm. Er blieb der Schule und ihrer Kreuzweger Nachfolgerin vier Jahrzehnte hindurch bis zu seinem Tode im Jahre 1908 treu.

Die Gründungs- und Entwicklungsgeschichte der Schule Kreuzweg ist mit der Person E. Messerschmidts unlöslich verbunden. Als er 1867 die Dültgenstaler Schule übernahm, wohnten in seinem Schulbezirk 143 Kinder, von denen aber nur 93 seine Schule besuchten. Die übrigen gingen in die Schulen in Wald, Hecken und Waldheim.

"Weil damals die Lehrer von den einzelnen Kindern Schulgeld bezogen, so war, um die Einnahmen zu vergrößern, die Unsitte eingerissen, daß ein Lehrer dem andern Kinder zu entziehen suchte. Lehrer Messerschmidt und sein Nachbarkollege Pabst von Hecken verpflichteten sich 1867 gegenseitig, dieser "Schülerkaperei" in ihrem Schulbezirk ein Ende zu bereiten. Die Folge davon war, daß die Schule Dültgenstal 1868 schon 130 Schüler zählte. Als 1871 die Schülerzahl auf 145 gestiegen war, wurde die bisher einklassige Schule Dültgenstal in eine zweiklassige verwandelt, aus der 1873 eine dreiklassige Schule mit zwei Lehrern wurde.

Die Bevölkerung im Kreuzweger Bezirk nahm damals dauernd verhältnismäßig stark zu. Deshalb beschloß die Walder Stadtverordnetenversammlung 1872, die Dültgenstaler Schule nach dem "Lehner-Kreuzweg" zu verlegen und dort eine dreiklassige neue Schule zu bauen. Am 3. September 1872 wurde der Grundstein dazu gelegt. Dabei waren anwesend: Beigeordneter Nippel aus Wald als Vertreter des abwesenden Bürgermeisters Alvermann, Pastor Haastert als Präses des Schulvorstandes und der Schulvorsteher W. Koch aus dem Dültgenstal.

Eine Flasche, die einen Bericht von den dem Bau vorausgehenden Verhandlungen und eine Darstellung der Geschichte der Schule Dültgenstal enthielt, wurde unter dem Grundstein eingemauert.

Erst ein Jahr später, am Freitag, dem 12. September 1873, konnte die Einweihung der neuen Schule zu Kreuzweg stattfinden. Dieser Tag wurde für alt und jung des Kreuzweger Schulbezirks, der um die Ortschaften Lehn und Mangenberg, bisher zur Schule Hecken gehörend, erweitert worden war, ein hoher Festtag, der u.a. einen buntgeschmückten Festzug von Dültgenstal nach dem Kreuzweg, eine weihevolle Feier im neuen Schulhause, ein gemeinsames Kaffeetrinken mit Gesangsvorträgen der beiden gleichnamigen Gesangvereine "Concordia" und ein herrliches Feuerwerk brachte.

Ansprachen hielten: Kreisschulinspektor Cremer, Lokalschulinspektor Dr. Thönes, Landrat Melbeck und Hauptlehrer Messerschmidt, der mit dem Lehrergehülfen W. Esselborn in der neuen Schule Kreuzweg 240 Kinder zu betreuen hatte. M. bezog ein Jahresgehalt von 416 2/3 Talern, während sein Gehülfe jährlich 70 Taler und freie Station erhielt.

Die Schule Kreuzweg war bis 1887 eine Gemeinschaftsschule, was sie erfreulicherweise seit mehreren Jahren wieder ist.



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Dingshaus,   Mittelgönrather Straße 1



2010   Städtische Grundschule Kreuzweg, Mittelgönrather Straße 1
 
Volksschule, Grundschule
25.07.1899   Beschluss zum Neubau einer 4-klassigen Schule zu Dingshaus

08.08.1900   Einweihung der neuen ev. Schule zu Dingshaus

135 Schüler der Schule Kreuzweg wechseln nach Dingshaus.

25.04.1926   Auflösung der ev. Schule und der weltlichen Sammelschule Dingshaus

1929   ist im Solinger Stadtplan an der Mittelgönrather Straße 1 keine Schule, sondern ein Kinderheim eingetragen.



2010   Die Schule an der Mittelgönrather Straße 1 ist Teil der Städtischen Grundschule Kreuzweg.


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Luisenstraße 16,   Mangenberg



Kath. Schule Mangenberg, Luisenstraße 16
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen




Kath. Schule Mangenberg
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen




2010   Das ehemalige Schulhaus an der Luisenstraße
 
Katholische Volksschule
1887   Errichtung der kath. Volksschule Mangenberg in der Gemeinde Wald als Abspliss der Schule Kreuzweg.

  Das Baujahr bezieht sich auf das hintere, schlichte Ziegelgebäude. Das von der Straße aus sichtbare Fachwerkensemble muss früher entstanden sein; dazu geht aber aus den Quellen nichts hervor. Die verschieferten Fachwerkgebäude entsprechen dem Baustil der um 1820-1840 errichteten Schulen mit Lehrerwohnhaus.

1887   Übernahme von 26 Kindern der Schule Scheidter Straße.

Erster Weltkrieg / Besatzungszeit   Die Schule dient als Kaserne.

1931   Adressbuch: Katholische Volksschule Sol.-Wald, Luisenstraße (3 Kl.), Hauptlehrer Rix

1939   Einstellung des Schulbetriebs



1948   Erneute Einrichtung als kath. Volksschule Luisenstraße

1953   Adressbuch: Kath. Schule Mangenberg (6 Klassen), Solingen, Luisenstraße. Schulleiter: Hauptl. Schröder

Grundschule
1968   Dependance der Grundschule Kreuzweg

Berufsschule
1992   Adressbuch: Friedrich-List-Schule, Kaufm. Berufs- und Berufsfachschulen. Hauptgebäude Vorspel, Burgstraße 65. Abteilung Luisenstraße 16

2010   Die Gebäude sind noch vorhanden.


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Schlagbaum - Scheidter Straße

Eine sehr schöne und informative Zusammenfassung zur Geschichte der Schule Scheidter Straße und der mit ihr verbundenen Lehranstalten enthält die Festschrift zum 100jährigen Bestehen dieser Schule. Die Chronik hat der damalige Schulleiter Rudolf Schmidt verfasst.



Schule Scheidter Straße
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen




2010   Schule Scheidter Straße 32; links der älteste Teil von 1878, rechts der Anbau von 1900. (Frische Farbe täte gut.)



2010   Schule Scheidter Straße; Anbau von 1975



2010   Schule Scheidter Straße 32, Anbau nach 1978
 
Volksschule
08.04.1878   Grundsteinlegung für die neue Volkschule Scheidter Straße

30.10.1878   Einweihung der 3-klassigen Schule

1887   Abgabe von 26 Kindern an die neuerbaute kath. Schule Mangenberg an der Luisenstraße. Die Schule Scheidter Straße wird evangelisch.

1892   Wegen kontinuierlich steigender Schülerzahlen Erweiterung um eine vierte Klasse,
1896   um eine fünfte und sechste Klasse,
1900   um eine siebte Klasse,
1903   um eine achte Klasse.

1904-1907   Eine Klasse umfasst immer noch "70, 80 und mehr Kinder".

1908   Spürbare Entlastung durch Fertigstellung der Schule Eintrachtstraße, die 80 Kinder übernimmt.

1913/14   Die Kinder des 7. und 8. Schuljahres sowie der unteren Klassen, die westlich der Frankenstraße wohnen, werden in die Schule Eintrachtstraße überwiesen.

1916   Kriegsbedingt Lehrermangel sowie Kohlenmangel. "Die Kinder kamen während der kalten Jahreszeit nur zur Durchsicht der Hausaufgaben in die ungeheizten Räume." [Festschrift]


1918   Alle westlich der Frankenstraße wohnenden Schüler werden der Schule Eintrachtstraße zugewiesen.

1919   Die Schule Schlagbaum-Scheidterstraße wird Vollsystem.

09.05.1921   Das Schulhaus dient der französischen Besatzungsmacht für zwei Monate als Truppenunterkunft. Die Kinder werden nachmittags im Stockdumer Schulhaus unterrichtet.

1926   Nur noch 211 Schüler besuchen die acht Klassen der Schule Scheidter Straße.

1931   Adressbuch: Evang. Volksschule Sol.-Wald, Schlagbaum, Scheidterstraße 20 (7 Kl.), Rektor Eyl.

1933   Das Gebäude wird Zweigstelle des Arbeitsamtes mit Arbeitslosenversicherung und Berufsberatung.

Herbst 1933   Zuweisung des größeren Gebäudes der Schule Eintrachtstraße an die Schule Scheidter Straße. Damit verbindet sich die Geschichte beider Schulen.

22.10.1934   Schließung der ev. Schule Scheidter Straße.

Im Zweiten Weltkrieg starke Zerstörungen am Gebäude.

Nach 1945   wird das Gebäude von der Handwerkskammer und der Gewerblichen Berufsschule belegt.

Nach 1952   Errichtung eines Pavillons, in dem die Berufsschüler des Bau- und Baunebengewerbes unterrichtet werden (von denen die Fassadengestaltung stammt).

Okt. 1963   Die Berufsschulklassen werden anderweitig untergebracht. Nach Herrichtung der Räume beziehen Schüler und Lehrer der ev. Schule Eintrachtstraße wieder ihr früheres Gebäude in der Scheidter Straße. Die Schule betreut nun 254 Schüler in acht Klassen.

1966   Die Schule Scheidter Straße wird zur evangelischen Grundschule.

1967   Die Schülerzahl sinkt auf 138; damit droht die Auflösung der Schule.
Vier freigewordene Klassenräume werden von der "Mittelpunktschule Eintrachtstraße" belegt.

1968   Infolge der Schulreform wird die Schule zweizügige Gemeinschaftsgrundschule mit den Klassen 1-4. Die Schüler ab 5. Klasse besuchen die Hauptschulen Eintrachtstraße und Central.

1971   Einrichtung von zwei Klassenräumen im Pavillon.
1974   Renovierung des alten Schulgebäudes.
1975   Die Schule wächst auf 14 Klassen an. Bau eines weiteren Pavillons mit vier Klassenräumen, einem Lehrerzimmer und einem Schulleiterzimmer in Zellenbauweise.

2010   Grundschule Scheidter Straße.


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Eintrachtstraße, Mangenberg



Volksschule Eintrachtstraße
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen




2010   Eintrachtstraße 28



Portaldekoration des 1908 errichteten Gebäudeteils...



... und des 1912 errichteten Gebäudeteils
 
01.04.1908   Einweihung der neue evangelischen Schule Eintrachtstraße. Gleichzeitig wird hier eine Haushaltsschule eröffnet.

1908   Gründung der simultanen Hilfsschule Wald-Mangenberg. Ob sie sich von Anfang an im Gebäude Eintrachtstraße befand, wird nicht ausdrücklich gesagt.

1912   Erweiterung der Schule.

Erster Weltkrieg   Die Schule Eintrachtstraße wird Lazarett.

09.05.1921   Belegung der Schule von französischer Besatzung für ca. 8 Wochen.

01.10.1922   Die Schule Eintrachtstraße wird auf Wunsch der Eltern- und Lehrermehrheit weltliche Schule.

Von den 350 Kindern der Schule Scheidter Straße wandern daraufhin 48 hierher ab, während gleichzeitig 76 zur Scheidter Straße wechseln.

Ende 1926   Fertigstellung der städtischen Turnhalle an der Schule Eintrachtstraße

1931   Adressbuch: Volksschule, Sammelschule Sol.-Wald, Eintrachtstr. (6 Kl.), Rektor: Huffert

1931   Adressbuch: Hilfsschule Sol.-Wald, Mangenberg, Eintrachtstraße (2 Kl.), 1. Lehrer: Mengel

Herbst 1933   Auflösung aller weltlichen Sammelschulen (zu denen die Schule Eintrachtstraße zählt) gem. Anordnung der nationalsozialistischen Regierung und Aufteilung der Schüler. Zuweisung des größeren Gebäudes an die Schule Scheidter Straße.

1933-1945   Rektor Eyl leitet die jetzt so genannte "deutsche Schule Eintrachtstraße".

Während des Zweiten Weltkrieges starke Zerstörungen an den Gebäuden, fehlende Lehrkräfte. In den letzten Kriegsmonaten war Unterrichtserteilung nicht möglich.

August 1945   Wiederaufnahme des Unterrichts auf Anordnung der Besatzungsbehörden in notdürftig hergerichteten Räumen.

1948   Durch Elternwille Wiedereinrichtung der vierklassigen evangelischen Volksschule, die sich mit der siebenklassigen Gemeinschafts-Volksschule die wiederhergestellten Schulräume teilt.

1953   Adressbuch: Volksschule, Gemeinschaftsschule Eintrachtstraße (10 Klassen), Solingen, Eintrachtstr. 28. Schulleiter: Rektor Riffel

1958   Unerträgliche Raumnot durch hohe Schülerzahlen. Daher Überlegungen, die evangelische Schule wieder in das Gebäude Scheidter Straße zu verlegen.

1963/64   Die evangelische Schule Eintrachtstraße bezieht ihr altes Quartier in der Scheidter Straße.

Dez. 1966   Die Kinder der 7. und 8. Klasse besuchen die neugebildete Mittelpunktschule Eintrachtstraße.

1968   Hauptschule (Städtische Gemeinschaftshauptschule) Mangenberg.

1992   Adressbuch: Städtische Hauptschule Mangenberg, Eintrachtstraße 31.

Sommer 2008   Schließung der Hauptschule Mangenberg.

2009   Das Lehrerseminar (Studienseminar für Lehrämter an Schulen Solingen), bisher Nibelungenstraße, zieht in das Gebäude Eintrachtstraße 31.



Quellen:
  • Adressbücher
  • Bauermann (1953)
  • Festschrift 100 Jahre Schule Scheidter Straße 1878-1978 (Text Schulleiter Rudolf Schmidt)
  • Heimann, Rolf: Fabrik- und Wohnanlagen aus dem 19. Jahrhundert im Dültgenstal, Solingen-Wald, und deren Geschichte, erschienen zum "Europäischen Tag des Denkmals 11.September 1994"
  • Solinger Tageblatt (?) 10/1928 (Zeitungsausschnitt ohne nähere Bezeichnung)
  • Rhein-Echo vom 09.09.1948
  • Rheinische Landeszeitung vom 03.01.1941
  • Rheinische Post vom 03.06.2008
  • Stadtarchiv Solingen
  • Mündliche Auskünfte 14.07.2010


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