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Zur Straßen

Straßen
 
2005
Hofschaft Zur Straßen



Die kleine Hofschaft "Zur Straßen" liegt östlich der Löhdorfer Straße oberhalb des Nacker Bachs im Solinger Stadtteil Merscheid. Der Hofschaftscharakter ist mit den scheinbar etwas kreuz und quer stehenden Fachwerk- und Schiefergebäuden noch nachvollziehbar.

Im 15. Jh. war der Hof Straßen offenbar schon vorhanden und dem Gönrather Hof von 30 Morgen Acker zehntpflichtig.

1482 wird in einer Kirchenurkunde ein 'Quinten zor Straten' genannt.

1692 hatte der Hof Straßen im Kirchspiel Wald an den Herzog von Berg eine Haferabgabe zu zahlen. [Rosenthal 1 S. 86 f und S. 63]

Im 17. Jh. und noch im ersten Drittel des 18. Jh. war Straßen Wohnsitz von Schwertschmiedefamilien.

  Die Schleifer an Itter und Lochbach im 16. und 17. Jh.

Straßen gehört zu den Ortschaften, die von "Grenzbereinigungen" zwischen Wald und Solingen betroffen waren. 1805 legte die Grenzkommission fest, dass die Löhdorfer und die Mangenberger Straße die Grenze beider Kirchspiele sein solle. Dadurch wurde die Hofschaft Straßen - wie auch Löhdorf und Jammertal - in einen Walder und einen Solinger Anteil gespalten. [Rosenthal 2 S. 232]


Rheinische Landeszeitung vom 30. April 1939

Zur Geschichte der Ortschaft Zur Straßen

"Die Ortschaft Zur Straßen, die bekanntlich schon im Altenberger Zehntenverzeichnis von 1488 erwähnt wird, gehörte früher zum Kirchspiel Wald, und zwar innerhalb derselben zur Honschaft Barl. Im alten Walder Taufregister von 1638 wird unter dem Datum des 1. April 1638 Merge (Maria), die Frau von Dirrich (Dietrich) Mäurer Zur Straßen genannt. Sie war Taufzeugin bei "Entgen", der Tochter von Henrich König im Steinendorf. Am 17.7.1639 tritt urkundlich Heinrich Boabänder Zur Straßen als Taufzeuge von Greta Heinemann in der Höhe auf.

Als 1727 der Kirchengemeinde Wald ein Gütchen zu Altenfeld bei Ketzberg vermacht wurde, dessen Haus, Scheune und Schmiede einer unbedingten Erneuerung bedurften, da steuerten zu den Ausbesserungskosten folgende Einwohner der Ortschaft Zur Straßen bei:

    Heinrich Neef (altes Solinger Schwertfegergeschlecht),
    Johann Kort,
    Elisabeth Wolfertz (altes Schwertschmiedegeschlecht),
    Wittib Mäurers,
    Johannes Haeß,
    Wittib Kohl,
    Johann Adolfs,
    Johannes Neef,
    Hinrich Hartkopf (altes Schwertschmiedegeschlecht),
    Wittib Hartkopf und
    Hoppe am Greuel. 

Demnach war die Ortschaft Zur Straßen vor 200 Jahren schon verhältnismäßig groß.

Als 1783/84 ein Umbau der reformierten Walder Dorfschule notwendig wurde, wurde die Honschaft Barl und damit auch die refomierte Ortschaft Zur Straßen zur Aufbringung der Baukosten mit herangezogen. Dabei erfahren wir, daß z. B. W. Neef, Zur Straßen, 15 Stüber zahlen mußte. [...]"


  Zur Straßen lebte mindestens in der Zeit 1725-1735 die Klingenhandwerker-Familie Henricus Hartkopf. 1727 wird im Text ein Hinrich Hartkop genannt. Er kann VIII.130 Henrich Hartkops Vater gewesen sein.


Straßen
 
1936
Hofschaft Zur Straßen
Fotomotiv waren die Pferde
Lotte und Roland vor der Mähmaschine,
auf der Knecht Willi Marx sitzt.

Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen



 
2008
Straßen
Wo die alten Häuser (noch) nicht restauriert sind,
gewinnt man Einblicke in die Konstruktion
und unterschiedlichen Füllmaterialien der Gefache.


Quellen:
  • Rheinische Landeszeitung vom 30.4.1939
  • Rosenthal (1967) S. 27-29
  • Rosenthal Bd. 1 (1972); Bd. 2 (1972)
  • Stamm, Karlwilhelm: Walder Bürgerliste aus dem Jahre 1727. Rheinische Landeszeitung vom 20.01.1935

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