Pferde-Alltag in alter Zeit
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Inhaltsübersicht Post- und Postreiseverkehr Solingen
Postkutschenzeit in Solingen und im Bergischen Land


Bernhard Schönneshofer (1908): Aus der Geschichte des Bergischen Landes
Max Schmidt (1927): Von der Post in alter Zeit
August Peiniger (1899): Unfall in Vohwinkel
Ausklingende Postkutschenzeit



"Im Jahre 1570 ersuchten die Kurfürsten und Stände des Reiches Kaiser Maximilian  II., das Postwesen als Regal in die Hände des Reiches zu nehmen, wie es bisher im Auslande und in den Ländern des Hauses Österreich eingeführt war. Dem entsprach der Kaiser und ernannte den Grafen Leonhard I. von Taxis zum Generalpostmeister des Reiches. Damit war die Kaiserliche Reichspost geschaffen.

Durch die Ernennung des Grafen Lamoral von Taxis im Jahre 1615 zum Erbgeneralpostmeister wurde die Post ein Reichspostmannlehen. Kaiserliche Mandate sorgten dafür, bestehende Nebenposten wie Boten- und Metzgerposten zu untersagen und die Reichspost in ihrem Betrieb dort zu schützen, wo sie Postkurse einrichtete. Unter Metzgerposten verstand man die Beförderung von Briefen und kleineren Paketen durch Reisende, wandernde Krämer, Handwerker und Metzger. Diese Arten von Botenposten durften fernerhin keine Briefe mehr befördern, denn die Briefpost war die Spezialität der Thurn und Taxischen Reichspostverwaltung."
[Rosenthal 1971 S. 43]


Postkutsche  
1897
Das Foto zeigt den zwischen Solingen und Remscheid verkehrenden zweispännigen Postwagen auf dem Remscheider Markt.  Im Hintergrund fährt die Straßenbahn.

Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen


In seiner "Geschichte des Bergischen Landes" schrieb Bernhard Schönneshofer 1908:

"Im Jahre 1668 wurde der erste Postwagenkurs mit landesherrlichem Privilegium in unserer Gegend errichtet. »Natürlich hat es in Jülich und Berg wie anderswo in gewissem Sinne einen geordneten Verkehr zwischen den Hauptorten vor dieser Zeit gegeben; aber der erste, wirklich Post genannte Wagen erhielt nicht früher als in jenem Jahre sein Privileg. Dasselbe erteilte ihr der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm unter dem 8. Juni 1668 zu Grimlinghausen und bestimmte, daß die Post abwechselnd auf Köln und längs des Rheines in nördlicher Richtung fahre, damit die Passagiere »auf Wesel, Hamm, Minden, Bremen und Hamburg, auch nach Hannover, Magdeburg und Berlin in kurzer Zeit wohl accomodiert überführt werden können. Welcher sich dieser Gelegenheit gebrauchen will, hat sich anzugeben bei Johannem Maurenbrecher auf der Zollstraße im Kanon« zu Düsseldorf.

Zu bemerken ist, daß der südlichste Endpunkt, Köln, genau fixiert, dagegen der nördliche unbestimmt gelassen ist; es darf aber mit gutem Grunde angenommen werden, daß der 1668 privilegierte Wagen vorläufig Duisburg als Endziel hatte. »Er hatte augenscheinlich den Zweck, in die große Postlinie Berlin - Wesel - Cleve einzumünden«. Diese erste Post »diente hauptsächlich dem Personenverkehr, wenn auch die Beförderung von Gütern keineswegs ausgeschlossen war. Deshalb stellte sie keine Karre, sondern einen Wagen für acht Personen ein, womit eine schnellere Fahrt verbunden war. Ein solcher wurde wenigstens von zwei, meistens von drei oder vier Pferden gezogen«. Bald folgten weitere Postverbindungen.

»Die territorialen Fahrposten am Niederrhein sind danach älter als diejenigen der Reichspost«, denn diese zog erst »im Anfang des 18. Jahrhunderts auch den Personen- und Güterverkehr durch Errichtung eigener Fahrposten an sich. Jetzt fand sie dort Landesposten auf den Hauptlinien bereits organisiert. Sie mußte sich daher gefallen lassen, neben diesen und in Konkurrenz mit ihnen zu arbeiten. Weder der Erzbischof von Köln noch der Kurfürst von der Pfalz wollen ihre älteren Wagen dem Fürsten von Thurn und Taxis zu Liebe verbieten«."

[Schönneshofer S. 308 f]



Max Schmidt hat in einem 1927 erschienenen Aufsatz einige markante Daten und Fakten zur Geschichte der Solinger Post und des Postreiseverkehrs zusammengestellt:


Von der Post in alter Zeit

von Max Schmidt

"Einen halbwegs geregelten Verkehr im gesamten Postwesen des Bergischen Landes gab es erst, als die Thurn- und Taxissche Verwaltung die Post im Bergischen an sich nahm. Kurfürst Karl Theodor befahl am 17. Januar 1744, daß alle Straßen, die von Postboten benutzt wurden, in passierbaren Zustand gebracht würden. Einen Tag später befahl er, daß "Land Gutschern", Fuhrleuten und Marktschiffern die Annahme und Bestellung aller und jeder Briefe, "mit Ausnahme der Frachtzettulen und beschwerten Briefe und Paqueten" verboten sei. Zugleich wurde diesen Leuten noch befohlen, daß sie dem Kaiserlichen Generalpostamt oder dessen Bedienten hilfreiche Hand zu bieten hätten.

1750 errichtete die Thurn- und Taxissche Verwaltung in Solingen eine Kaiserliche Reichspost-Expedition. 1766 führte diese schon den Titel Kaiserliches Postamt. Unterstellt war es dem Oberpostamte in Frankfurt. Die Solinger Kaufleute richteten an dieses mehrmals Beschwerden, in denen sie sich über Nachlässigkeiten beklagten.

Die Thurn- und Taxissche Verwaltung hat in Solingen auch die erste fahrende Post eingerichtet. Im Jahre 1739 hatte Solingen noch keine Fahrpost. Als Graf Ludwig von Zinsendorf im Jahre 1793 [= 1739. Der Graf lebte 1700-1760] Solingen besuchte und nach Frankfurt am Main weiterreisen wollte, mußte er sich nach Opladen begeben, das Ortsraststation für den 1668 eingerichteten Postwagenlauf Köln - Düsseldorf - Aachen - Duisburg war, um von dort den Postwagen zur Weiterreise benutzen zu können. Erst etwa ein Jahrzehnt später erhält Solingen Fahrpost.

Im Jahre 1781 wurde von der Thurn- und Taxisschen Verwaltung eine Verordnung erlassen, die folgendes besagt: Am Mittwoch und Samstag geht des Morgens um 7 Uhr ein 2rädriger Postwagen von Düsseldorf nach Solingen und zwar vom Kaiserlichen Posthalter Lichtschlag am kurpfälzischen Hofe an der Solinger Straße. Von Solingen kommet jeden Dienstag und Freitag ein Bote nach Düsseldorf, welcher auch Pakete mitnimmt, im halben Monde in der Flingernstraße einkehrt und am anderen Tage wieder zurückkehrt.

Der Postverkehr ließ immer noch zu wünschen übrig. Hierzu wurde auch nichts von Bedeutung geändert, als das Bergische Land unter französischer Verwaltung stand. Eine Besserung trat erst ein, als unsere Heimat unter preußische Verwaltung kam. Zwar hatte die Thurn- und Taxissche Verwaltung noch ihr Postregal, aber durch Vertrag vom 4. Juni 1816 ging die Postverwaltung auf Preußen über.

Nun setzten allenthalben Wegeverbesserungen ein. Insbesondere brachte die Verbesserung des Weges nach Langenfeld, dem Hauptpostorte des Kreises Solingen, einen erheblichen Aufschwung des Postverkehrs nach dort. Im Jahre 1816 trat an Stelle des zweirädigen Postkarrens, der zwischen Langenfeld [und Solingen] fuhr, ein täglich fahrender vierrädiger Wagen. Ebenfalls wurde die Postverbindung mit Elberfeld verbessert. Seit 1806 fuhr nach dort ein zweirädiger Karren. Von 1816 ab fuhr ein vierspänniger und achtsitziger Postwagen. Diese Verbesserung war aber nur möglich geworden, weil auch die Wege dementsprechend verbessert worden waren.

Ende Juni 1823 machte das Solinger Postamt durch Anschlag und in den Blättern folgenden Fahrplan bekannt:

Mit dem 1. Juli d.J. werden die bisher bestandenen fahrenden Posten aufgehoben und an deren Stelle folgende neu eingerichtet. Es gehet mit Eintritt des angegebenen Zeitpunktes:

1. eine fahrende Post nach Cöln wöchentlich dreimal und zwar Sonnabend und Dienstag nachmittag und Montag um 8 Uhr morgens;
2. eine fahrende Post nach Elberfeld wöchentlich dreimal und zwar: Dienstag und Freitag nachmittag und Sonntag um 12 Uhr mittags.

Wobei bemerkt wird, daß der Postwagen am Montag Cöln und am Sonntag nach Elberfeld mit keinem andren in Verbindung steht und allein für diese Orte bestimmt ist.

Alle mit diesem Posten abzusendenden Gegenstände müssen, spätestens zwei Stunden vor ihren Abgang, bei der Post, aber die des Morgens abgehen, schon am Abend vorher abgeliefert werden.

Solingen, 24. Juni 1823, Postamt.

Nachdem im Jahre 1824 die Straße nach Burg fertiggestellt war, fuhr dort ebenfalls eine Post. 1848 wurde die Straße nach Müngsten fertig und damit auch die Post nach Remscheid eingerichtet.

1829 wurde eine Schnellpost zwischen Solingen und Elberfeld über Cronenberg eingerichtet, die man von 1841 ab über die neue Landstraße Gräfrath - Vohwinkel - Sonnborn führte."


Postkutsche  
Um 1913

Der Fotograf passte den Postwagen auf der Strecke Solingen - Cronenberg ab. Auf dieser Strecke fuhr Bernhard Rauen, der zuvor zwischen Solingen und Langenfeld unterwegs gewesen war. [ST 15./16. November 1941]

Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen

Weiter mit Max Schmidt:

"Die Briefbestellung war zu jener Zeit noch nicht ausgebaut, wie wir es gewöhnt sind, aber man war auch noch nicht so anspruchsvoll wie in unserer Zeit. Es mutet geradezu humoristisch an, wenn in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts der damalige Postmeister von Solingen, Gottschalk, die Briefe durch sein Dienstmädchen in der Schürze austragen ließ. Das Mädchen mußte nach alten Ueberlieferungen die Sendungen in den Straßen der Stadt ausrufen; im Wochenblatt wurde jeweilig bekannt gemacht, wo der Ausruf erfolgte.

In der Umgebung wurden die Postsachen in Wirtschaften oder in "Winkeln" (kleineren Geschäften) niedergelegt, wo sie vom Empfänger abgeholt wurden. Die in Wald und Merscheid wohnenden Empfänger mußten hingegen ihre Postsachen in Solingen in Empfang nehmen. Die Orte stellten dann auch nach und nach selbst den Briefträger oder Postboten.

Im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts finden wir im Solinger Wochenblatt mehrere Anzeigen, in denen sich dieser oder jener Invalide, der andere Arbeiten nicht mehr verrichten kann, für die örtlichen Einwohner als Briefträger anbietet. Um diese Arbeiten wurde dann mit der Zeit geradezu gebuhlt. Es entwickelte sich ein Konkurrenztreiben, bis die Post einzelnen der Briefträger ein Privileg verschaffte. Diese Privilegierten wurden nun die ersten Briefträger in unserem Sinne.

Eine rapide Entwicklung nahm das Solinger Postwesen in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts [1850er Jahre]. Während im Jahre 1816 die Solinger Posthalterei nur 12 Pferde hielt und diese Zahl noch einige Jahrzehnte genügte, wurden 1857 deren 24 gehalten.

Das erste Solinger Postamt, das, selbstverständlich bescheidenen, Ansprüchen genügte, befand sich in der heutigen Hauptstraße (1826-28), während es 1836 nach der Cölnerstraße verlegt wurde. [...]

Die Entwicklung ging nun mit solchen Riesenschritten, daß das alte Amtsgebäude den Ansprüchen nicht mehr genügte. Am 21. Mai 1889 wurde das alte Postgebäude durch einen Notbau abgelöst; dieser wurde dann niedergelegt, um einem Neubau, dem heutigen Postgebäude, Platz zu machen. Am 13. Dezember 1890 erfolgte seine Einweihung. [...]"

[Die Heimat 13/1927 S. 50 f]



Post
1887   Post- und Telegrafenstation in Solingen, Kölner Straße.
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen
 
Post
Das 1890 eingeweihte, heute noch vorhandene Postgebäude an der Kölner Straße.
Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen


Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 30. September 1835

Bekanntmachung.

Zufolge Verfügung des Königlichen General-Post-Amts ist beschlossen worden:

Die zweispännige Schnellpost zwischen Solingen und Gräfrath täglich zweimal hin und zurück vom 1. October gehen zu lassen. - Aus Solingen: um 1 1/4 Uhr Nachmittags, und um 8 Uhr Abends zum Anschluß an die Cöln-Elberfelder Schnellpost. - Aus Gräfrath: um 2 1/4 Uhr Nachmittags oder 15 Minuten nach Ankunft der Schnellpost aus Elberfeld, und am Abend nach dem Durchgange der Cöln-Elberfelder Schnellpost, abgefertigt werden. - Das Personengeld wird auf den gewöhnlichen Satz der Schnellpost festgesetzt. Solingen, den 29. September, 1835.
Post-Amt, Hartmann.


Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 24. October 1835

Bekanntmachung.

Mit dem 1. November d.J. wird die wöchentlich dreimalige Fahr-Post zwischen Remscheid und Solingen aufgehoben, und zur Verbindung des Ortes Burg mit Solingen, eine wöchentlich dreimalige Kariol-Post eingerichtet, welche Montag, Mittwoch und Freitag, um 10 Uhr Vormittags, von Burg abgeht, und um 11 Uhr Vormittags in Solingen ist. Von Solingen geht sie an denselben Tagen, Nachmittags um 2 Uhr ab, und ist um 3 Uhr in Burg. - Es können mit dieser Kariol-Post zwei Personen reisen, welche für die Tour nach Solingen 8 Sgr. zahlen, und eben so viel zurück, wofür sie 20 Pfund Gepäck frei mitnehmen können.

Cöln, den 21. October 1835,
Der Post-Inspektor,
Schüller.






Unfall in Vohwinkel  -  Trunkenheit oder Tiefschlaf?

August Peiniger sen. berichtet 1899 über das recht überschaubare Örtchen Vohwinkel (heute Wuppertal) des Jahres 1839 in seiner Eigenschaft als Verkehrsknotenpunkt und einem Verkehrsunfall, der sich damals dort ereignet hat.


"Das heutige Stadtgebiet Vohwinkel bestand gegen 1840 nur aus drei Häusern, es waren die Wirtschaft und Fuhrmannsherberge von Stöcker am Fuße der Straße nach Gräfrath, dann an der Straße nach Dornap ein älteres Haus, und gleich daneben an der Bahn hatte ein früherer Lehrer Wülfing für Wirtschaft ein Haus mit Saal gebaut, später war Lutz-Frantzen Inhaber. Der Saal steht 1 m 70 cm vor der Front des Hauses zurück.

Bei Eröffnung der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn wurde von dem Besitzer in der südwestlichen Ecke zwischen Haus und Saal ein kleiner Anbau von 1 m 70 cm Quadrat für die Bahnverwaltung aufgeführt, der Eingang zu diesem winzigen Eisenbahnbüreau befand sich links in dem Flur des Hauses, das Fensterchen der Thüre diente als Billetschalter, das hintere Wirtszimmer war auch Wartesaal für alle Klassen, und die Postpassagiere warteten hier, bis der Postillon zur Abfahrt blies.

Nachdem später ein Bahnhof gebaut war, wurde der kleine Raum vom Wirte zur Aufbewahrung leerer Fässer benutzt, doch ist dieses erste Vohwinkleler Eisenbahnbüreau schon seit langen Jahren wieder beseitigt worden. Dort, wo in Vohwinkel jetzt jetzt die Landstraße nach Haan abzweigt, befand sich früher eine Feldbrandziegelei und ein Teich.

Die Schnellpost, welche damals noch zwischen Berlin-Köln verkehrte, wechselte diesseits Hagen die Pferde in Schwelm, Elberfeld, Solingen und Langenfeld.



Nun geschah es 1839 im Herbst, daß der Postillon, welcher abends spät den vierspännigen Postwagen von Elberfeld nach Solingen führte, entweder betrunken oder eingeschlafen war. Die Pferde waren ohne Leitung und liefen in Vohwinkel nicht links den Berg hinan gen Gräfrath, sondern gerade aus weit in den Teich hinein. Mit vieler Mühe wurden die Passagiere total durchnäßt gerettet. Eine Dame aus Solingen trug man ohnmächtig in das Haus von Wülfing, wo man sie zu Bett legte. Die Pferde sollen auch noch mit dem Leben davon gekommen sein.

Der Postwagen kam die Nacht nicht mehr in Solingen an, aber einen Boten schickte Wülfing gleich nachher, welcher das Unglück meldete, und von den geängstigten Angehörigen der Dame trockene Kleider mit nach Vohwinkel zurücknahm, nachdem er versichert hatte, man könne sich beruhigen, die Frau habe weiter keinen Schaden erlitten und würde anderen Tages in Solingen wieder eintreffen. [...]"

[Peiniger]


Nicht immer ging es so glimpflich aus, wenn eine Kutsche in einem Teich oder sonstigen Gewässer landete.


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Ausklingende Postkutschenzeit

Der Abschied von der Postkutsche vollzog sich sich regional höchst unterschiedlich und über mehrere Jahrzehnte. Während z.B. auf der Strecke Solingen - Cronenberg noch bis 1913 eine zweispännige Kutsche unterwegs war, fuhr Postillion Bernhand Rauen schon 1889 zum letzten Mal den Postwagen von Solingen nach Vohwinkel. In Langerfeld (Wuppertal) rollte noch bis 1956 der Pferde-Paketpostwagen über das Kopfsteinpflaster.

Die Postkutschenverbindung zwischen Solingen und Langenfeld war Teil der Thurn und Taxisschen Hauptpoststrecke Brüssel - Köln - Berlin. Von Bedeutung blieb sie auch noch lange Zeit nach Einführung der Eisenbahn, bis dieses Teilstück zwischen Solingen und Langenfeld am 31. März 1905 stillgelegt wurde. Dies war Anlass für eine feierlich gestaltete "letzte Fahrt" zweier Postkutschen auf dieser Strecke.


Solingen-Höhscheid  
31. März 1905

Festivitäten zum Abschied vom Postkutschenzeitalter in Solingen: Die Abbildung zeigt den ersten der beiden geschmückten Wagen bei seiner Rast vor dem Kaiserlichen Postamt in Höhscheid. Das Postamt befand sich damals gegenüber dem Höhscheider Rathaus in der Neuenhofer Straße. Das Schieferhaus steht noch (2011).

Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen


  Über die letzte Fahrt


Ohligs  
Auch dieses Bild aus Ohligs (Solingen) sieht nach Feier und Abschied und beinahe wie das vorige aus. Leider trägt es kein Datum.

Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen


Burg  
31. März 1908

Das Foto wurde anlässlich der letzten Fahrt der Postkutsche auf der Strecke zwischen Burg und Solingen vor dem Dortmunder Hof aufgenommen. Pferde und Postkutsche sind links gerade noch im Hintergrund zu erkennen, wenn man's weiß. Wichtiger waren dem Fotografen die Honoratioren.

Das Postamt befand sich in dem 1896/97 erbauten Gebäude Eschbachstraße 49.

Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen


Höhscheid  
1930   Solingen-Höhscheid

Diese Aufnahme zeigt das letzte Pferd auf dem Hof des Postamtes Höhscheid der Posthalterei Solingen mit der Höhscheider Schalterpostangestellten Meta Schell. Pferdepostwagen fuhren hier noch bis 1930, als die Personenpost schon längst eingestellt war.

Bild-Quelle: Stadtarchiv Solingen



Quellen:
  • Lotz (1989)
  • Peiniger sen., August: Zur Geschichte von Vohwinkel. MBGV 08/09 1899 S. 180 f
  • Rosenthal, Heinz: Solingen, Mittelpunkt des Postverkehrs eigener Art. Zur Geschichte des bergischen Postwesens. Die Heimat 11/1971 S. 43 f
  • Rosenthal 2. Bd. (1972)
  • Schmidt, Max: Von der Post in alter Zeit. Die Heimat 13/1927 S. 50 f
  • Schönneshofer (1908)
  • Solinger Tageblatt vom 29. März 1955
  • Stadtarchiv Solingen

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